Er kann brüllend komisch sein, aber sich auch von seiner nachdenklichen Seite zeigen. So bringt Hape Kerkeling jetzt seine ganz und gar nicht lachhafte Sorge um Deutschland zum Ausdruck. Den politisch Verantwortlichen stellt er dabei ein schlechtes Zeugnis aus.
Als Komiker ist Hape Kerkeling um keinen flotten Spruch verlegen. Doch ganz ernsthaft erklärt der 58-Jährige nun, er mache sich Sorgen um Deutschland. „Dieses Land hat insgesamt ein gewaltiges Problem“, lautet sein Urteil.
„Es ist nicht fünf vor zwölf. Wir sind bereits mit dem Mittagessen durch, und der Tisch wird gerade abgeräumt“, sagt Kerkeling. Seiner Ansicht nach fehle vor allem schmerzlich überzeugende Regierungsarbeit: „Wenn du regierst, weise der Nation einen unmissverständlichen Weg und übernimm dafür die volle Verantwortung“, rät der Komiker. „Ansonsten – lass es bleiben!“
Auch mit Blick auf den Kampf gegen Rechtsradikale und Demokratieverächter stellt Kerkeling den Verantwortlichen ein schlechtes Zeugnis aus. Dieser werde „mit null Entschlossenheit geführt“.
„Club Las Piranjas“ gestartet
Im Juli hatte Kerkeling in einem ZDF-Interview bereits gesagt, er habe manchmal das Gefühl, heute in einer ähnlichen Zeit wie vor 100 Jahren in der Weimarer Republik zu leben. So sei er etwa mit seinem Mann von Berlin nach Köln gezogen, weil die Atmosphäre in der Hauptstadt „deutlich homophober“ geworden sei.
Ab sofort ist Kerkeling in einer vierteiligen Fortsetzung der Urlaubssatire „Club Las Piranjas“ auf RTL+ zu sehen. Der Originalfilm war 1995 erschienen. Wie damals schlüpft Kerkeling nun erneut in die Rolle des Animateurs Edwin Öttel, nur eben entsprechend gealtert.
In den vergangenen Jahren hatte sich Kerkeling in Streaming und TV eher rargemacht. Bedeutet seine Rückkehr mit „Club Las Piranjas“ jetzt seinen Wiedereinstieg ins Fernsehgeschäft? „Ich werde in keiner Daily Soap mitspielen“, antwortet er darauf. „Versprochen! Obwohl …“
Quelle: ntv.de, vpr/dpa