Die deutsche Nationalmannschaft hat einen neuen Kapitän!
Ilkay Gündogan (32, FC Barcelona) wird die deutsche Mannschaft zukünftig anführen. Das hat Bundestrainer Hansi Flick auf einer Pressekonferenz zu den anstehenden Länderspielen gegen Japan und Frankreich verkündet.
Foto: Dennis Brosda
Gündogan neuer Nationalmannschafts-Kapitän!
„Wir haben eine Veränderung. Wir haben überlegt: Was würde auch der Mannschaft noch mal helfen“, erklärt Flick die Nominierung für Gündogan: „Bei der Nationalmannschaft ist es meistens so: Wer die meisten Länderspiele hat, ist auch gleichzeitig der Kapitän. Ich habe mich dazu entschieden, Ilkay die Kapitänsbinde zu geben. Gemeinsam mit Jo (Joshua Kimmich, Anm. d. Red.) ergibt das jetzt unser Führungsduo.“
Gündogan hat bisher 67 Länderspiele bestritten. Manuel Neuer, der bisher der Kapitän der Nationalmannschaft war, hat bereits 117 Länderspiele auf dem Buckel.
Flick weiter: „Ich bin total happy, dass beide sich damit committed haben. Das gibt uns eine neue Energie, die wir einfach auch gut gebrauchen können.“ „Ilkay wird eine andere Rolle einnehmen als jetzt“, fügte Flick an.
Und was geschieht, wenn Neuer nach seiner schweren Beinverletzung wieder fit ist und auch beim FC Bayern wieder zwischen den Pfosten steht? Das ließ Flick noch offen: „Die Situation mit Manu ist, dass er erst mal gesund werden muss. Wir hoffen, dass er bald wieder zurückkommt. Das sind aber Dinge, die die Zukunft schreibt, darüber mache ich mir jetzt keine Gedanken.“
Gündogan freut sich auf seine neue Aufgabe: „Ich sehe mich nicht als spielentscheidenden Spieler, aber ich glaube, dass ich die Qualitäten habe, meine Mitspieler besser zu machen.“
Bei der Personalie Kimmich eiert Flick aber wieder rum. BILD hatte enthüllt, dass der Bayern-Star im Geheimtest gegen die U20 als Rechtsverteidiger spielte.
Flick dazu: „Es ist ja diese Woche viel rausgekommen, ich muss nichts mehr explizit sagen. Ich kann nur sagen, dass Jo für uns ein sehr wichtiger Spieler ist, er hat enorme Qualitäten, die er auf verschiedenen Positionen einbringen kann. Er ist absoluter Profi, stellt sich in den Dienst der Mannschaft. Es ist Aufgabe des Trainers, ihn da hinzustellen, wo er uns am meisten geben kann. Wir freuen uns über die Flexibilität, die er hat, dass wir so einen Spieler in den Reihen haben.“
Flick will sich aber nicht komplett festlegen, obwohl doch eigentlich Schluss sein soll mit Experimenten. BILD hakte deshalb noch mal beim Bundestrainer nach: Soll sich Kimmich nun auf rechts einspielen? Flick: „Es ist wichtig, dass die Mannschaft sich einspielt. Wo er für uns die entscheidende Rolle spielen kann, entscheiden wir je nach Gegner. Ich möchte da nicht alles festzurren. Wir müssen eine gewisse Flexibilität behalten.“
Wie geht der Bundestrainer in seine Entscheidungsspiele, wie geht er mit der Kritik um? Flick: „Ich lese kaum noch was, das tut mir gut. Im Profifußball sind oft Dynamiken da, die man nicht vorhersieht. Ich habe große Lust, die Mannschaft zu betreuen, bin stolz darauf. Es macht wahnsinnig viel Spaß. Man erzielt nicht immer die Ergebnisse, die man sich erhofft. Wir wissen alle, dass das Spiel morgen und auch das gegen Frankreich sehr wichtig sind.“
Flick weiter: „Wir hoffen, dass wir durch ein gutes Spiel das Vertrauen wieder bekommen in die Mannschaft. Es geht darum, aus der Vergangenheit zu lernen, das ist unser Anspruch. Jetzt haben wir uns auf eine Spielphilosophie geeinigt, versucht, das der Mannschaft zu vermitteln. Wir wollen die Intensität hochhalten.“