Jetzt geht’s um alles …
Im Dezember 2021 war die ehemalige Komplizin des verurteilten Sexualstraftäters Jeffrey Epstein (†66) unter anderem wegen Handels mit Minderjährigen zu Missbrauchszwecken von zwölf Geschworenen schuldig gesprochen worden.
Am 28. Juni soll das Strafmaß verkündet werden – ihr drohen bis zu 50 Jahre Haft! Nicht fair, meint Ghislaine Maxwell (60). Ihr Team kontert: Vier Jahre und drei Monate hinter Gitter seien die angebrachte Strafe. Das seltsame Argument: weil Maxwell ja eigentlich den „Wunsch habe, Gutes in der Welt zu tun“.
Die Anwälte der Britin argumentieren, dass ihre früheren philanthropischen Bemühungen eine mildere Strafe rechtfertigen. Gleich dreimal nannten sie ihre Verbindung zu Bill Clinton (75) und seiner Charity-Foundation als Beweis.
Maxwells Unterstützung bei der Gründung der Clinton Global Initiative (CGI) habe gezeigt, dass sie in Wirklichkeit „Menschen helfen will“.
In einem 77 Seiten langen Gerichtsschreiben verweist ihr Team nun auf ihre lange „Geschichte der Philanthropie, Wohltätigkeitsarbeiten und Hilfe für andere, nämlich ihre Arbeit mit der Clinton Global Initiative“.
Sie sei daher „kein Bösewicht oder oberflächliche Prominente“. Vielmehr habe sie „Energie, Antrieb, Engagement, eine starke Arbeitsmoral und den Wunsch, in der Welt Gutes zu tun“.
Wie sie das angeblich zeigt? „Sie hat Freunde und Familie in schwierigen Zeiten und persönlichen Krisen unterstützt und unterstützt derzeit Frauen in ihrer Abteilung am Metropolitan Detention Center.“
Während des Prozesses gegen den Multimillionär Jeffrey Epstein behauptete dieser, Clinton beim Start des CGI geholfen zu haben und mit dem ehemaligen Präsidenten Dutzende Male zusammen im Privatjet – bekannt als „Lolita Express“ – zu seiner Villa auf den Virgin Islands geflogen zu sein.
Der Ex-Präsident bestreitet das bisher. Bilder zeigen ihn allerdings zusammen mit Ghislaine Maxwell auf den Stufen des Flugzeugs, beide lächeln herzlich. Die Freundschaft zwischen Epstein, Clinton und Maxwell soll laut Medienberichten in die Mitte der 90er-Jahre zurückgehen.
Ob die Beziehung der Straftäterin zum ehemaligen US-Präsidenten ein milderes Strafmaß rechtfertigt? Wohl kaum.
Die New Yorker Jury machte deutlich: Die Britin habe über Jahre hinweg als Helferin ihres Ex-Partners Epstein eine zentrale Rolle beim Aufbau von dessen Ring zum sexuellen Missbrauch junger Mädchen gespielt. Am 28. Juli wird bekannt gegeben, wie viel Zeit Maxwell hinter Gittern verbringen muss.
Ihr Rechtsteam befürchtet nun, „sie könne von einem Scharfschützen erschossen oder von einer Gefängnisinsassin ermordet werden“. Epstein selbst wurde im August 2019 tot in seiner Zelle in Manhattan aufgefunden.