Der Krieg zwischen East Coast und West Coast hielt HipHop-Fans in den 90er-Jahren in Atem. Bei der blutigen Fehde zwischen Künstlern aus New York und dem Großraum Los Angeles starben unter anderem die Rap-Stars The Notorious B.I.G. (†24) und Tupac Shakur (†25).
Der langjährige Strippenzieher der Westküsten-Fraktion, Death-Row-Labelboss und Tupac-Kumpel Suge Knight (58, gesprochen „Schuk Neit“), sitzt seit 2018 im Knast. Der Grund: Totschlag. Aus dem Gefängnis hat sich das HipHop-Schwergewicht, auf das 2005 und 2014 geschossen wurde, an P. Diddy (54) gewandt. Dieser gehört zu den Ostküsten-Jungs, war Teil der Clique um Biggie, ist das Hirn hinter dem Konkurrenzlabel Bad Boy Entertainment – und somit Knights Erzfeind.
Lebensgefahr, „weil Du Geheimnisse kennst“


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In dem Telefonat aus der Donovan-Besserungsanstalt (Kalifornien) meldete sich Knight: „Ich sage Dir, Dein Leben ist in Gefahr, weil Du die Geheimnisse kennst. Du weißt, dass sie Dich schnappen werden, sobald Sie die Gelegenheit haben.“ Er bete für Diddys Kinder.
Die Hintergründe für die Wortmeldung hinter Gittern sind nicht vollständig klar. Tatsächlich hat P. Diddy, der bürgerlich Sean Combs heißt und seinen Künstlernamen im Laufe der Jahre mehrfach geändert hatte, aktuell großen Ärger mit dem Gesetz.
Ermittlungen u.a. wegen Menschenhandels


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▶ Gegen den 54-Jährigen, dessen Vermögen auf rund eine Milliarde US-Dollar geschätzt wird, waren in den vergangenen Tagen schwere Anschuldigungen laut geworden: So werden Combs Vergewaltigung, häusliche Gewalt und Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung (Englisch: sex trafficking) vorgeworfen. Auf Partys von Diddy sollen sogar minderjährige Mädchen mit Drogen gefügig gemacht worden sein.
Wie ernst es der Staat meint, zeigte sich Ende März. Da stürmten schwer bewaffnete Einheiten die Villen des Musikers in Miami und Los Angeles. Die Bundesstaatsanwaltschaft New York ermittelt, bei Anklage und Verurteilung scheint eine Haftstrafe nicht ausgeschlossen.