Bei Ausflug ins All

Astronautinnen verlieren versehentlich Werkzeugtasche im Weltraum

14.11.2023
Lesedauer: 3 Minuten
Werkzeugtasche im All: Das Risiko, dass der Beutel erneut Kontakt mit der ISS haben könnte, ist der Nasa zufolge gering Foto: Satoshi Furukawa / NASA

Für Reparaturarbeiten haben Astronautinnen die Internationale Raumstation ISS verlassen. Es kam zu einer Panne: Für mehrere Monate fliegt nun eine Werkzeugtasche allein durchs All – und ist von der Erde aus zu sehen.

6 Stunden und 42 Minuten hat der Weltraumspaziergang von Jasmin Moghbeli und Loral O’Hara am 1. November gedauert, für Reparaturarbeiten verließen sie die Internationale Raumstation (ISS). Bei dem Ausflug ins All haben die Astronautinnen etwa ein Drehlager an einer Verbindung einer Solaranlage ausgetauscht, für die Stromversorgung der Station ist das entscheidend.

Und ihnen ist ein Missgeschick passiert, wie nun bekannt wurde. Versehentlich, so schrieb die US-Raumfahrtbehörde Nasa , sei eine Werkzeugtasche verloren gegangen. Dabei hatten Moghbeli und O’Hara Glück im Unglück. »Die Werkzeuge wurden für den Rest des Weltraumspaziergangs nicht mehr benötigt«, so die Nasa.

Die Astronautinnen beim Außeneinsatz an der ISS
Die Astronautinnen beim Außeneinsatz an der ISS
 Foto: NASA

Werkzeugtasche keine Gefahr für ISS

Flugkontrolleure hätten die Werkzeugtasche mithilfe von Kameras der Außenstation entdeckt. Besatzung und Raumstation seien nicht in Gefahr, stellte demnach die Missionskontrolle fest, nachdem sie die Flugbahn der Werkzeugtasche analysiert hatte.

Umherfliegende Objekte können der ISS gefährlich werden. Wegen einer möglichen Kollision mit Weltraumschrott  musste die ISS in der Vergangenheit bereits geräumt werden, immer wieder muss sie zum Ausweichen ihre Flugbahn ändern. Doch das Risiko, dass die Werkzeugtasche mit der ISS kollidieren könnte, sei gering, weitere Maßnahmen daher nicht erforderlich, hieß es von der Nasa.

Von der Erde aus lässt sich die verlorene Tasche indes verfolgen, wie das Portal EarthSky  berichtet. »Beobachter des Nachthimmels könnten einen Blick auf sie erhaschen«, heißt es. Für eine Werkzeugtasche sei sie überraschend hell, mit einem Fernglas sollte sie demnach zu sehen sein. »Die Strategie besteht darin, die Flugbahn der ISS zu beobachten und den Himmel im Bereich kurz vor der Raumstation abzusuchen.«

Einige Monate könnte die Tasche in der Erdumlaufbahn bleiben, so EarthSky. Anders als die ISS werde die Tasche jedoch in der Umlaufbahn schnell sinken, bis sie eine Höhe von einigen Dutzend Kilometern erreicht und schließlich zerfällt. Passieren könnte das schätzungsweise im März 2024, heißt es weiter.

Die Tasche ist nicht die erste, die auf diese Weise ins All gelangt ist. 2008 etwa verlor die Astronautin Heidemarie Stefanyshyn-Piper ebenfalls eine Werkzeugtasche. Sie entglitt ihr, als sie gerade von ihren Handschuhen und aus dem Inneren der Tasche Fett entfernte, das aus einer Werkzeugpistole ausgetreten war. Zuvor war eine Schmierpistole in der Tasche explodiert. ani

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