Eine Gruppe afghanischer Migranten verbreitet laut einer RTL-Recherche gezielt islamistische Propaganda. Gedreht wird dafür auch in deutschen Innenstädten. In Videos drohen die jungen Männer mit Gewalt gegen „Feinde des Islams“.
Sie posieren in paramilitärischen Outfits und Messern, nennen sich „King of München“ und finden die Scharia gut: Junge Migranten aus Afghanistan verbreiten laut einer Recherche der RTL-Sendung „Extra“ radikalislamisches Gedankengut, obwohl sie in Deutschland angeblich Schutz vor den Taliban suchen.
Entstanden sein sollen die Videos nicht in Afghanistan, Syrien oder der Türkei, sondern in Deutschland – etwa in Innenstädten, Asylunterkünften oder bayerischen Parks, heißt es in dem Beitrag.
Als die RTL-Reporter bei ihren Recherchen den Videos nachgehen, decken sie nach eigenen Angaben ein breites Netzwerk von Gleichgesinnten auf, das bis nach Frankreich reicht. In Videos dieser Gruppe wurde demnach unter anderem gedroht, „Köpfe abzuschneiden“ und die „Feinde des Islams“ anzugreifen, notfalls mit Sprengstoff am Körper.
Als die Reporterin Liv von Boettichereinen der afghanischen TikTok-Nutzer in einem Park ausfindig macht und anspricht, leugnet der Afghane seine Unterstützung für die Werte der Taliban nicht. „Das islamische Emirat der Taliban ist definitiv besser. Es gibt keinen Krieg mehr, keinen Diebstahl mehr. Nichts. Wenn Diebe erwischt werden, wird die Hand abgehakt.“
Nach Deutschland seien die Migranten aus wirtschaftlichen Gründen gekommen, heißt es. Sogar ein Kalifat in Deutschland unterstützen die jungen Männer: „Wenn Deutschland islamisch wird und bleibt, dann wird alles sehr gut werden“, wird einer von ihnen zitiert.
Eine Art von „Lifestyle-Islamismus“
Der Extremismusexperte Ahmad Mansur sieht in diesen jungen Migranten eine unterschätzte Gefahr: „Das sind Menschen, die sehr nah an Extremismus, am Islamismus bewegen“, erklärt Mansur in dem Beitrag. „Die Einstellungen, mit denen sie der Mehrheitsgesellschaft in Deutschland, in Europa begegnen, ist sehr feindselig.“
Diese Männer seien „mit einem Islamverständnis groß geworden, das eigentlich viel näher an dem der Taliban sei“ als an dem eines modernen Islam, erklärt Mansur. Man sehe hier einen „Lifestyle-Islamismus. Männer, die ihre Männlichkeit auf eine sehr toxische Art und Weise, sehr patriarchalisch ausleben“.
Dabei gehören Syrien, Afghanistan und die Türkei zurzeit zu den häufigsten Herkunftsländern von Asylbewerbern. Die aktuelle Gesetzeslage sieht vor, dass jeder Asylantrag geprüft werden muss – auch dann, wenn die Einreise über ein anderes Land erfolgte. Das war auch bei dem Tatverdächtigen von Solingen der Fall. Dem 26 Jahre alten Syrer Issa Al Hassan gelang es, seiner Abschiebung nach Bulgarien zu verhindern und subsidiären Schutz in Deutschland zu erhalten, weil die Behörden Fristen verstreichen ließen.
„Jetzt ist der Punkt erreicht, wo auch der Letzte, der in der Bundesregierung sitzt, verstehen muss, dass es so nicht weitergehen kann“, wird CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann in dem RTL-Beitrag zitiert. Auch die Gewerkschaft der Bundespolizei spricht von einem „Kontrollverlust“ an deutschen Grenzen, der behoben werden müsse.
Die RTL-Reporter geben an, den bayerischen Verfassungsschutz über ihre Recherche informiert zu haben. Bis zur Veröffentlichung der Sendung standen die Videos allerdings weiter online.kami