In zwei Westküstenstaaten werden Wahlbriefkästen durch Unbekannte in Brand gesetzt. Dabei werden Hunderte Stimmzettel beschädigt. Betroffen ist auch ein Bezirk, in welchem bei der letzten Wahl nur wenige Tausend Stimmen den Ausschlag geben.
Gut eine Woche vor der US-Präsidentschaftswahl sind im Nordwesten der USA zwei Wahlbriefkästen in Brand gesetzt worden. In Portland (Bundesstaat Oregon) sei das Feuer durch einen Brandsatz ausgelöst worden, teilte die Polizei mit.
In der Nachbarstadt Vancouver (Bundesstaat Washington) sei fast zeitgleich ebenfalls ein brennender Wahlbriefkasten gemeldet worden, teilte die Stadtverwaltung mit. Auch dort sei ein Sprengkörper gefunden worden. „Es ist herzzerreißend. Es ist ein direkter Angriff auf die Demokratie“, sagte Greg Kimsey, der Rechnungsprüfer in Clark County dem „Washington State Standard“. Die Vorfälle stehen nach Ansicht der Ermittler in Verbindung zueinander. Auch das FBI habe Untersuchungen eingeleitet.
Während in Portland die meisten Stimmzettel intakt seien, seien in Vancouver Hunderte beschädigt worden, berichteten US-Medien unter Berufung auf Wahlbeamte der beiden Städte. Die Behörden forderten Wähler auf, den Zustellungsstatus ihrer Briefwahlzettel zu überprüfen und gegebenenfalls Ersatz anzufordern.
Am Montag verurteilten Politiker der Demokraten und Republikaner in Washington die Anschläge und forderten die Wähler auf, sich nicht von der Teilnahme abhalten zu lassen. Vancouver liegt im 3. Kongressbezirk, in dem die demokratische US-Abgeordnete Marie Gluesenkamp Perez gegen den Republikaner Joe Kent zur Wiederwahl antritt. Das Rennen ist eines von wenigen, die landesweit über die parteipolitische Kontrolle des US-Repräsentantenhauses entscheiden werden. Im Jahr 2022 schlug Gluesenkamp Perez Kent mit nur 2629 Stimmen.
Die Präsidentenwahl in den USA findet am 5. November statt. Umfragen zufolge dürfte es zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der Demokratin Kamala Harris und dem Republikaner Donald Trump kommen. Die vorzeitige Stimmabgabe hat bereits in mehreren Bundesstaaten begonnen.
Quelle: ntv.de, lme/dpa