Erdrutsch-Wahlen in Thüringen und Sachsen!
Jubel bei AfD und Sahra Wagenknechts BSW! Schock und Tränen bei den Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP! Nur die CDU von Partei-Chef Friedrich Merz (68) schaffte ein Anstandsergebnis, legte in Thüringen laut Hochrechnungen (Stand: 19.29 Uhr) sogar leicht zu (rund 24 Prozent), blieb in Sachsen mit rund 32 Prozent (Stand: 19.31 Uhr) stabil.
CDU-General Carsten Linnemann lobte seine Partei als „Bollwerk“ und „echte verbliebene Volkspartei“.
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► In Thüringen schaffte Rechtsextremist und AfD-Landeschef Björn Höcke (52) ein Rekordergebnis von rund 32 Prozent (Hochrechnung, Stand: 19.29 Uhr). Die Rechtsaußen-Partei ist damit stärkste Kraft im bisher von Linkspartei-MP Bodo Ramelow (68) rot-rot-grün regierten Land.
Höcke bekam mehr als doppelt so viele Stimmen wie die Ampel-Parteien zusammen! Er kündigte an: „Wir wollen regieren!“ AfD-Chefin Alice Weidel (45) sprach von einem „historischen Tag“.
Die CDU landete bei rund 24 Prozent (2019: 21 Prozent). Sahra Wagenknechts BSW erreichte nach ersten Hochrechnungen aus dem Stand sensationelle 16 Prozent. Die SPD schaffte nur rund 6 Prozent (2019: 8 Prozent). Die Grünen kamen auf rund 4 Prozent (2019: 5 Prozent). Die FDP erreichte gerade mal noch 1,2 Prozent (2019: 5 Prozent), sitzt künftig nicht mehr im Landtag.
SPD-General Kevin Kühnert („Kein Abend zum Jubeln“) freute sich, dass seine Partei in Thüringen wenigstens im Landtag bleibt. Das zeige: „Kampf lohnt sich.“
Abgewatscht auch Ramelows Linkspartei: Sie stürzte von 31 Prozent vor fünf Jahren auf bittere 13 Prozent.
Rechnerisch ist damit ein Regierungsbündnis aus AfD und BSW möglich. Sahra Wagenknecht (55) und ihre Landeschefin Katja Wolf (48) haben eine Koalition mit AfD-Höcke aber bisher ausgeschlossen. Übrig bliebe eine Koalition aus CDU und AfD – was die Union ablehnt. Thüringens CDU-Chef Mario Voigt (47) am Sonntagabend: „Für uns gilt, was vor der Wahl galt: Es wird mit uns keine Koalition mit der AfD geben.“
Wie eine Regierung OHNE das BSW zustande kommen soll? Unklar.
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In Sachsen wurde die AfD laut Hochrechnungen (Stand: 19.31 Uhr) mit rund 31 Prozent (2019: 27,5 Prozent) zweitstärkste Kraft, knapp hinter der CDU unter Noch-Regierungschef Michael Kretschmer (rund 32 Prozent, 2019: 32,1). Das BSW kam von 0 auf 12 Prozent.
► Vernichtend dagegen das Urteil der Sachsenwähler über die Ampel-Parteien! SPD: rund 8 Prozent (2019: 7,7 Prozent). Grüne: rund 5 Prozent (2019: 9 Prozent). Die FDP liegt nur bei rund einem Prozent (-3,5)!
Rheinland-Pfalz‘ SPD-Regierungschef Alexander Schweitzer (50) sieht die Ursachen der Ampel-Klatsche neben Russlands Krieg gegen die Ukraine und der Migration „auch beim Streit in der Berliner Ampel“, so Schweitzer zu BILD.
Wie in Thüringen fiel auch in Sachsen die Linke in die Bedeutungslosigkeit: von 10,4 auf rund 4 Prozent – kein Sitz im Landtag!
In Sachsen könnte ein Bündnis aus CDU und BSW regieren
In Sachsen hat der amtierende Ministerpräsident Kretschmer (49, CDU) damit Probleme, eine Mehrheit zusammenzubekommen. Regieren könnte zwar ein Bündnis aus AfD und CDU – was die Union ausschließt. Variante: eine Koalition aus CDU und BSW, notfalls im Bündnis mit SPD oder Grünen.
Bedeutet: klarer Sieg für die AfD im Osten. Schwere Verluste für Linke, SPD, Grüne und vor allem die FDP. Zünglein an der Waage ist in beiden Bundesländern womöglich das BSW unter der einstigen Linken-Ikone Sahra Wagenknecht.
AfD-Co-Parteichef Tino Chrupalla (49) will regieren! „Wenn wir vorn liegen, dann heißt das: ganz klarer Regierungsauftrag“, sagt Chrupalla zu BILD. „Zumal die Brandmauer auf kommunaler Ebene in Sachsen längst gefallen ist. Die Realität ist da viel weiter als die Funktionäre. Das wird auch auf Landesebene passieren. Aber schauen wir mal, wer alles drin ist, und wer nicht. Auch das könnte eine Rolle spielen.“