Brics-Gipfel in Russland

Uno-Generalsekretär Guterres wirbt bei umstrittenem Treffen mit Putin für »gerechten Frieden«

24.10.2024
Lesedauer: 2 Minuten
Russischer Präsident Putin, Uno-Generalsekretär Guterres in Kasan Foto: Grigory Sysoyev / brics-russia2024.ru / AP

Kremlchef Putin hat mehrere Schwellenländer zum Austausch geladen. Uno-Chef Guterres kam trotz vorheriger Kritik auch – mit einer Friedensrede im Gepäck.

Seine Anreise war umstritten, seine Rede daher mit umso mehr Spannung erwartet worden: Uno-Generalsekretär António Guterres hat beim Gipfeltreffen der sogenannten Brics-Staaten im russischen Kasan einen »gerechten Frieden« in der Ukraine gefordert. Guterres sprach am Donnerstag, dem Abschlusstag des vom russischen Präsidenten Wladimir Putin ausgerichteten Gipfels.

Der Uno-Generalsekretär forderte neben Frieden in der Ukraine auch eine sofortige Waffenruhe im Gazastreifen und im Libanon.

Friedensappelle und Warnungen

Mit dem Wunsch nach Frieden war Guterres nicht allein – allerdings brachten die Brics-Teilnehmenden zum Teil eigene Blickwinkel mit. Kremlchef Putin nannte die Lage im Gazastreifen eine »humanitäre Katastrophe«. Es gebe viele Konflikte weltweit, darunter auch nahe der russischen Grenze, sagte Putin und meinte damit den von ihm selbst befohlenen Angriffskrieg gegen die benachbarte Ukraine. Die Lage in den Palästinensergebieten sei aber besonders schlimm.

Es müsse alles dafür getan werden, damit sich die Lage dort grundsätzlich ändere, sagte der Kremlchef. »Zweifellos ist die Gründung eines palästinensischen Staates dafür die Basis.«

Vor dem Friedensappell Guterres’ mit Blick auf die Ukraine hatte Putin zugleich vor »illusorischen« Versuchen gewarnt, Russland auf dem Schlachtfeld zu besiegen. Russlands Gegner würden »ihr Ziel nicht verheimlichen, unserem Land eine strategische Niederlage zufügen« zu wollen.

Neben Putin sprach auch der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, von einem Ende des Gazakriegs und drängte auf einen humanitären Zugang. Die Forderung richtete er an Guterres. Israel müsse zudem innerhalb eines Jahres zum Rückzug aus den Palästinensergebieten und aus Ostjerusalem gezwungen und anderenfalls sanktioniert werden, so Abbas. Er hoffe dabei auf die Unterstützung der Brics-Staaten. Kritik am Vorgehen Israels gegen die Palästinenser und im Libanon übten neben den arabischen Staaten auch die Türkei und Brasilien.

Die Brics ist ein Staatenbund, der nach den ersten Mitgliedern Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika benannt wurde. Inzwischen gehören ihr auch ÄgyptenÄthiopien und die Vereinigten Arabischen Emirate an. Zum Gipfel sind insgesamt mehr als 20 Staats- und Regierungschefs vor allem aus Afrika, Asien und Lateinamerika angereist.

Guterres’ Anwesenheit war in westlichen Medien zum Teil scharf kritisiert worden. Zuletzt hatte der Uno-Generalsekretär Putin im April 2022 getroffen – kurz nach Beginn der russischen Militäroffensive auf die Ukraine im Februar 2022. Guterres hat Russlands Vorgehen in der Ukraine wiederholt kritisiert. 

Das könnte Sie auch interessieren

Für Energiekonzern
01.12.2024
EU-Plan gescheitert
29.11.2024
ARD-Show "Die 100"
26.11.2024
Abstimmung über neue EU-Kommission
27.11.2024

Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

zwölf + vier =

Weitere Artikel aus der gleichen Rubrik

Für Energiekonzern
01.12.2024
EU-Plan gescheitert
29.11.2024

Neueste Kommentare

Trends

Alle Kategorien

Kategorien