Es sollte ein Tag mit Beschlüssen für schärfere Asyl-Regeln werden. Es wurde: ein Polit-Krimi, der in einer Schlammschlacht endete!
Riesen-Krach um den Asyl-Gipfel von Ampel-Koalition und Union. Um 15 Uhr hatten die Gespräche von Top-Politikern von SPD, Grünen, FDP und CDU/CSU im Innenministerium begonnen. Haupt-Knackpunkt: die Zurückweisung von Asylbewerbern an der deutschen Grenze.
CDU-Chef Friedrich Merz (68) fordert seit Wochen: Asylbewerber, die über einen EU-Staat nach Deutschland kommen, müssen zurückgewiesen werden. Begründung: Die EU-Regeln sehen das so vor („Dublin-Verfahren“). Aber: Sie ist seit 2015 quasi ausgesetzt.
Lange gab es Widerstand von Innenministerin Nancy Faeser (54, SPD) gegen die Merz-Forderung. Am Montagnachmittag habe sie dann eingelenkt, so die Union. Faeser soll signalisiert haben: Ich ziehe mit!
Doch während des gestrigen Gipfels angeblich kein Wort mehr davon. CDU-Verhandlungsführer Thorsten Frei (51, CDU): „Die Regierungsparteien haben keinen Vorschlag unterbreitet, der tatsächlich zu Zurückweisungen an der Grenze über das bisher übliche Maß hinausführt.“
Um kurz vor 17 Uhr verließ Frei mit seinen Kollegen die Verhandlung. Gipfel gescheitert!
Und die Schlammschlacht um die Schuldfrage eröffnet!
► Die CDU sagt: Die Ampel-Parteien sind schuld.
► Falsch, so FDP-General Bijan Djir-Sarai (48) zu BILD: „Wir sind in der FDP bereit, die Vorschläge der Union 1:1 umzusetzen. Dieses Angebot hat Justizminister Buschmann an die Union in der Runde gemacht.“
► Die SPD sieht es wiederum etwas anders. Buschmann habe nur ein Pilotprojekt für die Zurückweisungen vorgeschlagen, hieß es in der Partei. SPD-Chef Lars Klingbeil (46) zu BILD: „Die Union hat unsere ausgestreckte Hand weggeschlagen. Die Strategie von Friedrich Merz war, diese Gespräche scheitern zu lassen.“
► Die Grünen halten die CDU-Vorschläge ohnehin für rechtlich problematisch. Außenministerin Annalena Baerbock (43, Grüne) zu BILD: „Es gab bei der Union keinen Willen zum Teamplay.“
Morgen Vormittag treffen im Bundestag die Top-Politiker von Ampel und Union aufeinander. Generaldebatte! Schlagabtausch u. a. zwischen Merz und Kanzler Olaf Scholz (66, SPD).
Die Schlammschlacht um schärfere Asyl-Regeln und die Sicherheit: Sie geht munter weiter …