Raffinerie brennt, FSB im Visier

Ukraine überzieht Russland mit Drohnenattacken

13.03.2024
Lesedauer: 3 Minuten
Eine große Ölraffinerie südöstlich von Moskau ist nach ukrainischen Drohnenangriffen in Brand geraten. (Foto: IMAGO/ITAR-TASS)

Die zweite Nacht in Folge beklagt Russland Drohnenschwärme im eigenen Land. Angeblich werden Dutzende Drohnen abgefangen. Südlich von Moskau gerät allerdings wieder einmal eine Ölraffinerie in Brand. In Belgorod wird ausgerechnet ein Gebäude des Inlandsgeheimdienstes FSB getroffen.

Ukrainische Streitkräfte haben die gesamte Nacht über offenbar zahlreiche russische Regionen mit Drohnen angegriffen. Laut dem Verteidigungsministerium in Moskau wurden 58 ukrainische Drohnen abgefangen und zerstört. Betroffen gewesen seien die Oblaste Belgorod, Brjansk, Woronesch, Kursk und Rjasan sowie die Region Leningrad, die Sankt Petersburg umgibt.

 

Mehr als 30 Drohnen seien in der Nacht allein über der Region Woronesch abgefangen worden, schrieb der Gouverneur Alexander Gussew auf Telegram. Es gäbe Schäden, die seien aber nur durch herabfallende Trümmer entstanden, erklärte er weiter. Die Region Woronesch ist eine Nachbarregion von Belgorod, wo in der Vergangenheit bereits zahlreiche Angriffe der Ukraine stattfanden. Auch Woronesch grenzt im Nordosten an die Ukraine.

In der russischen Region Rjasan geriet nach einem ukrainischen Drohnen-Angriff eine Ölraffinerie in Brand. Mehrere Menschen seien verletzt worden, teilte der dortige Gouverneur Pawel Malkow auf Telegram mit. Einer Meldung der staatlichen Nachrichtenagentur TASS zufolge wurden zwei Menschen in ein Krankenhaus in der Stadt Rjasan gebracht. Nach dem Angriff brach ein Feuer in der Anlage aus, die Zentralrussland mit Treibstoff versorgt und vom Ölgiganten Rosneft betrieben wird. Die gleichnamige Region grenzt nicht an die Ukraine, sie liegt rund 200 Kilometer südöstlich von Moskau.

Videos in sozialen Netzwerken zeigen eine große Rauchwolke über einer Raffinerie. Zudem ist eine weitere Drohne zu sehen, die über dem Gelände kreist. Insgesamt sollen drei Drohnen in der Raffinerie eingeschlagen sein. Erst in der Nacht hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Vergeltung für einen russischen Raketenangriff auf die Stadt Krywyj Rih mit Toten und Verletzten angekündigt.

Die ukrainischen Streitkräfte trafen zudem in der Region Belgorod laut örtlichen Behörden das Gebäude des Inlandsgeheimdienstes FSB mit einer Drohne. Es gebe keine Verletzten, meldete die staatliche Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf die Behörden. Allerdings sei das Gebäude beschädigt worden.

Zweite große Angriffswelle

In Belgorod beschädigten herabfallende Trümmer zudem eine Gasversorgungsleitung und führten zu Stromausfällen. „Niemand wurde verletzt“, erklärte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow. Über der Region Kursk wurden den Behörden zufolge mindestens vier ukrainische Drohnen abgefangen. Eine Drohne sei zudem beim Anflug auf eine Ölraffinerie in der weiter im Norden gelegenen Region Leningrad abgeschossen worden, teilte der dortige Gouverneur Alexander Drosdenko auf Telegram mit. Es gebe keine Auswirkungen auf die Arbeit der Raffinerie.

Bereits am Vortag hatte das ukrainische Militär nach russischen Angaben 25 Drohnen abgefeuert. Die seien über den Regionen Moskau, Leningrad, Belgorod, Kursk, Brjansk, Tula und Orjol abgeschossen worden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Tatsächlich aber brannten auch am gestrigen Dienstag zahlreiche Energieanlagen in Russland, etwa in Kstowo bei Nischni Nowgorod und Orjol. Vor einer Woche wurde ein Treibstofflager in der Region Kursk getroffen und geriet in Brand.

Quelle: ntv.de, als/dpa/rts/AFP

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