Elon Musk und US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump schmieden eine Allianz: Der Tech-Milliardär pumpt viele Millionen Dollar in dessen Präsidentschaftskampagne, der Republikaner macht den Unternehmer dafür zum Teil seiner politischen Vision.
Der Tech-Milliardär und Tesla-Chef Elon Musk hat innerhalb von nur drei Monaten rund 75 Millionen Dollar an eine politische Organisation gespendet, die den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump unterstützt. Das geht aus am Dienstag veröffentlichten Dokumenten der US-Wahlkommission hervor.
Der Großteil des Geldes, rund 72 Millionen Dollar, floss den Unterlagen zufolge zwischen Juli und September an den „America PAC“. Musk war in diesem Zeitraum der einzige Spender an die Gruppe. Die Organisation konzentriert sich auf die Mobilisierung von Wählern in umkämpften Bundesstaaten. Damit hat „America PAC“ mehr Geld ausgegeben als jede andere Pro-Trump-Gruppe mit demselben Fokus.
Musk, der in der Vergangenheit nach eigenen Angaben für demokratische Präsidentschaftskandidaten gestimmt hatte, vollzog damit einen deutlichen Schritt nach rechts. Er hatte Trump im Juli öffentlich unterstützt und war Anfang des Monats gemeinsam mit ihm bei einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania aufgetreten – wo es zu bizarren Szenen kam: Musk, der reichste Mensch der Welt, tanzte wild an der Seite Trumps und brüllte ins Mikro, alle sollten Trump ihre Stimme geben.
Musk kann „sich selbst beaufsichtigen“
Mit der massiven Unterstützung von Trump verfolgt Musk natürlich eigene Interessen: „Wenn er verliert, bin ich am Arsch“, verkündete der Milliardär jüngst im Gespräch mit dem ultrakonservativen Aktivisten Tucker Carlson. Die „New York Times“ hatte in einer Recherche offengelegt, dass Musks Plattform X direkt mit Trumps Team zusammenarbeite, um unerwünschte Inhalte zu entfernen.
Musks „America PAC“ war auch schon mit einer spektakulären Aktion zur Datensammlung für Trump tätig: In einer Petition sollten Wähler sich für den Ersten und Zweiten Verfassungszusatz engagieren. Das Ziel sei es, „eine Million registrierte Wähler in den Swing States dazu zu bringen, für die Verfassung zu unterschreiben, insbesondere für die Redefreiheit und das Recht, Waffen zu tragen.“ Für ihre Unterschrift – und die persönlichen Daten – der potenziellen Trump-Wähler in den umkämpften Swing States versprach Musk ihnen 47 Dollar.
Tech-Analysten warnen davor, dass Musk bei einem Wahlsieg Trumps „dafür zuständig sei, sich selbst zu beaufsichtigen“. Bei einem Wahlkampftermin verkündete Trump jüngst, er wolle Musk damit beauftragen, „drastische“ Reformen anzustoßen. So solle dieser „eine Kommission zur Regierungseffizenz“ einrichten, welche die gesamte Regierungsarbeit hinsichtlich Finanzen und Leistung überprüfen solle. Die Präsidentschaftswahl findet am 5. November statt.
Quelle: ntv.de, ter/rts