Zentralmoschee in Köln

Muezzin der Ditib-Gemeinde darf unbefristet zum Freitagsgebet rufen

20.11.2024
Lesedauer: 2 Minuten
Zentralmoschee in Köln-Ehrenfeld Foto: Oliver Berg / dpa

Zwei Jahre lang durfte in Köln ein Muezzin zum Freitagsgebet rufen. Die Stadt verlängert diese Erlaubnis nun auf unbestimmte Zeit. Nicht alle finden das gut.

Eine Moschee in Köln darf weiterhin mit einem Muezzin-Ruf auf das Freitagsgebet aufmerksam machen. Das geht aus einem Bericht der Stadtverwaltung  hervor. Die Erlaubnis für die Ditib-Zentralmoschee gilt unbefristet. Bisher war der Ruf des Muezzins nur im Rahmen eines zweijährigen Tests möglich.

Laut dem Bericht der Stadt gibt es nach Ende des Evaluierungszeitraums keine Hinweise auf Verstöße der Moscheegemeinde gegen die vereinbarten Auflagen. Daher werde die Stadt den Vertrag mit der Gemeinde unbefristet verlängern.

Oberbürgermeisterin verweist auf Religionsfreiheit

Im Oktober 2021 hatte die Stadt ein Modellprojekt zu Gebetsrufen an Kölner Moscheen gestartet. Unter anderem Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) hatte sich für die zweijährige Testphase eingesetzt. Sie begründete dies mit der Freiheit der Religionsausübung, die im Grundgesetz verankert ist. Als einzige Gemeinde nahm die Zentralmoschee der Türkisch-Islamischen Union Ditib an dem Modellprojekt teil. Dort darf seit zwei Jahren ein Muezzin zum Freitagsgebet rufen. Der Ruf wird per Lautsprecher übertragen.

Zuvor hatte es viele Diskussionen über den Gebetsruf gegeben. Kritiker sehen die Ditib als verlängerten Arm der türkischen Religionsbehörde in Ankara.

Um einen Gebetsruf einsetzen zu dürfen, müssen Gemeinden Auflagen erfüllen. So darf der Ruf nicht länger als fünf Minuten dauern und eine bestimmte Lautstärke nicht überschreiten. Außerdem darf er freitags zwischen 12 und 15 Uhr nur ein Mal erklingen. Diese Auflagen gelten für die Zentralmoschee auch weiterhin.

Nach Angaben der Stadt gab es vor allem zu Beginn des Projekts auch Beschwerden von Bürgern. Es seien aber nur wenige konstruktive Äußerungen eingegangen. »Viele der E-Mails enthielten beleidigende Inhalte und Statements, bis hin zu strafrechtlich zu bewertenden Inhalten«, schreibt die Stadtverwaltung in einem Auswertungsbericht zum Modellprojekt . Nach rund zwei Wochen sei die Zahl der Zuschriften stark zurückgegangen. 

tin/dpa

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