Bodenschätze im Ukraine-Krieg:

Kampf um „10 bis 12 Billionen US-Dollar an wichtigen Mineralien“

20.06.2024
Lesedauer: 3 Minuten
Bildquelle: merkur.de

Der Ukraine-Krieg hält seit über zwei Jahren die Bevölkerung in Atem. Äußerungen aus den USA zeigen, welche Bedeutung Bodenschätze in dem Konflikt haben.

Washington/Moskau – Ein Interview mit dem umstrittenen US-Senator Lindsey Graham verdeutlichte, dass es beim Ukraine-Krieg längst nicht (nur) um Demokratie und Menschenrechte geht. Kriege werden um Bodenschätze und die Verfügbarkeit von Rohstoffen geführt, da bildet die militärische Auseinandersetzung in der früheren Sowjetunion keine Ausnahme.

Wirtschaftliche Interessen im Ukraine-Krieg: „Könnte das reichste Land sein“

Der republikanische Politiker betonte in einem TV-Interview, dass die Vereinigten Staaten den Sieg der Ukraine im Krieg unterstützen sollten, um zu verhindern, dass die Russische Föderation gemeinsam mit China Zugang zu wichtigen Mineralien auf ukrainischem Boden erhält. In dem Gespräch erklärte der 68-Jährige, dass die Ukraine über „Mineralienreserven im Wert von 10 bis 12 Billionen US-Dollar“ verfüge.

„Die Ukraine könnte das reichste Land in ganz Europa sein. Ich möchte nicht, dass Putin diese Ressourcen bekommt und sie mit China teilt. Wenn wir der Ukraine jetzt helfen, könnte sie der beste Geschäftspartner sein, den wir je hatten“, führte jener Mann aus, der US-Medien zufolge eine „Hassliebe“ mit Präsidentschaftsanwärter Donald Trump verbindet.

Bodenschätze der Ukraine: Rohstoffe im unvorstellbaren Wert

Ein bedeutender Rohstoff in der Ostukraine – speziell im von Russland annektierten Donbass – ist Kohle, insbesondere Anthrazit, das in der Energie- und Metallindustrie verbreitet ist. Laut dem Portal Ukraine Business News befinden sich nahezu alle Vorkommen dieser wertvollen Kohleart in den eroberten Gebieten. Dem Bericht nach waren vor Kriegsbeginn in der Ostukraine im Jahr 2013 alleine im Donbass 151 Bergwerke in Betrieb, Ende 2022 sei dies nur noch bei 33 der Fall.

Graham verdeutlicht in dem Gespräch mit der CBS-Nachrichtensendung „Face the Nation“, dass es „von enormer Bedeutung“ ist, was mit der Ukraine passiert und das auch in finanzieller Hinsicht. „Helfen wir ihnen, einen Krieg zu gewinnen, den wir uns nicht leisten können zu verlieren“, führt der Republikaner aus. Die Ukraine würde auf einer „Goldgrube“ sitzen und Wladimir Putin „zehn oder zwölf Bio. US-Dollar an wichtigen Bodenschätzen zu geben, um sie mit China zu teilen, ist lächerlich“.

Der Staatschef der Russischen Föderation ist für Graham ein „größenwahnsinniger Mann, der mit Waffengewalt ein russisches Imperium schaffen will.“

Im Ukraine-Krieg geht es auch um Seltene Erden und weitere Bodenschätze

Dabei ist der Rohstoff-Reichtum der Ukraine hinlänglich bekannt: Bereits Ende 2022 sprach eine Politikwissenschaftlerin über die Bodenschätze der Ukraine: „(…) Oft wird übersehen, dass die Ukraine auch über viele verschiedene Arten der sogenannten kritischen Rohstoffe verfügt: Lithium, Kobalt, Titan, Beryllium und eine Reihe von Seltenen Erden“, sagt Olivia Lazard von Carnegie Europe in Brüssel. Das Spektrum endet also längst nicht „nur“ bei riesigen Kohle- und Gasvorkommen.

Kraftwerk Saporischschja: Im Osten der Ukraine wird nicht nur mit Atomkraft Energie hergestellt, sondern auch aus Kohle und Gas. © ABACAPRESS/Imago

Daher geht es nicht nur für die USA, sondern auch für Russland speziell im Osten der kriegsgebeutelten Ukraine um viel Geld. Die G7-Staaten wollen russische Gelder für den Wiederaufbau der Ukraine verwenden. (PF)

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