Tote und Verletzte

Israel fliegt offenbar gezielten Luftangriff mitten in Damaskus

09.10.2024
Lesedauer: 3 Minuten
Aufräumarbeiten in Damaskus Foto: Louai Beshara / AFP

Das Ziel sollen Hisbollah-Kader und iranische Revolutionswächter gewesen sein: Ein mutmaßlich israelischer Luftangriff in der syrischen Hauptstadt hat Tote und Verletzte zur Folge. Und: Die Schiitenmiliz soll einen Tunnel bis nach Israel gegraben haben.

Nicht nur im Libanon wird gekämpft, auch in Syrien geht der Konflikt weiter: Bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf die syrische Hauptstadt Damaskus sind nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten und syrischen Staatsmedien mehrere Menschen ums Leben gekommen. Die israelische Armee wollte sich zu dem Vorfall auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur nicht äußern.

Ziel des Angriffs sei ein Gebäude gewesen, das häufig von Anführern der iranischen Revolutionswächter und der Hisbollah aufgesucht worden sei, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien. Dabei seien vier Menschen getötet worden. Bei zwei der Getöteten soll es sich demnach nicht um syrische Staatsbürger handeln.

Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana meldete, ein Wohngebäude sei bei dem Angriff getroffen worden. Sie berichtete, sieben Zivilisten seien getötet worden, darunter Frauen und Minderjährige. Elf weitere Menschen wurden demnach verletzt.

Laut dpa-Informationen schlugen drei Geschosse in das Gebäude ein. Mehr als zehn Menschen wurden demnach in ein Krankenhaus eingeliefert, drei sollen in einem kritischen Zustand sein. Der Angriff ereignete sich in einem belebten Viertel von Damaskus.

Rettungskräfte in Damaskus
 Foto: Omar Sanadiki / AP

Derweil meldet die israelische Armee, dass die libanesische Hisbollah einen Tunnel bis in israelisches Gebiet gegraben habe. Die bereits vor einigen Monaten entdeckte unterirdische Route habe keinen Ausgang gehabt, teilte ein Sprecher des Militärs mit. »Es handelt sich um einen neuen Tunnel«, sagte er und bezog sich damit darauf, dass bereits vor mehreren Jahren derartige Tunnel gefunden worden waren. Der »neue« Tunnel sei noch in Arbeit gewesen und nun zerstört worden. Laut dem Sprecher reichte er rund zehn Meter nach Israel hinein.

Armeeangaben zufolge führte die unterirdische Route von der Gegend des libanesischen Orts Marwahin bis nach Zar’it im Nordwesten Israels. In dem Tunnel hätten sich auch Waffen und Sprengsätze befunden.

Der Tunnel soll Teil eines Plans der von Iran unterstützten Miliz gewesen sein, Israel zu infiltrieren, um dort Menschen zu töten und zu entführen, so der Sprecher der Armee weiter.

Israels Armee hatte bereits vor einigen Jahren von der Schiitenmiliz Hisbollah angelegte Tunnel an der Grenze zwischen dem Libanon und Israel zerstört. 

dop/dpa

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