Wahlkampf

Habeck bewirbt sich offiziell als Kanzlerkandidat der Grünen

08.11.2024
Lesedauer: 2 Minuten
Vizekanzler Robert Habeck nach dem Ampel-Aus Foto: Odd Andersen / AFP

Erst Gerüchte, dann ein schummriges Video, nun Klarheit: Robert Habeck bringt sich nach SPIEGEL-Informationen offiziell als Kanzlerkandidat für die Grünen in Stellung. Die Bewerbung muss allerdings noch eine Hürde nehmen.

Vom Vizekanzler zum Kanzlerkandidaten: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck wird heute seine Kanzlerkandidatur für die Grünen bekannt geben. Dies erfuhr der SPIEGEL aus gut informierten Kreisen der Grünen.

Erst am Donnerstag war Habeck nach fünfjähriger Pause wieder auf das Portal X zurückgekehrt. Dort hatte er in der Nacht auch einen kurzen Videoclip gepostet, der versteckte Hinweise auf Habecks Pläne hatte. Unter anderem war er dort mit einem Armband zu sehen, auf dem aus Buchstabenperlen die Worte »Kanzler Era« gebildet waren. Aktuelle Entwicklungen zum Ampel-Aus können Sie hier in unserem Newsblog verfolgen.

Bei der letzten Bundestagswahl 2021 hatte Habeck zugunsten einer Kanzlerkandidatur von Annalena Baerbock verzichtet. Beide hatten sich untereinander verständigt. Im Juli dieses Jahres hatte Baerbock ihren Verzicht auf eine neuerliche Kanzlerkandidatur in einem CNN-Interview erklärt. Viele in der Partei sahen dann die Chance für Habeck gekommen, dieser hielt sich jedoch den Sommer über bedeckt.

Ambitionen für Deutschland

In Interviews hatte Habeck zuletzt jedoch immer wieder Ambitionen deutlich gemacht. »Ich möchte mich gern in die Verantwortung nehmen lassen – für Deutschland, für meine Partei, für das Projekt, für die Demokratie«, sagte Habeck etwa in einem Podcast vor wenigen Wochen.

Offiziell bestätigt ist die Kandidatur noch nicht: Die Delegierten auf dem anstehenden Grünen-Parteitag Ende kommender Woche in Wiesbaden müssen über Habecks Kandidatur entscheiden. Eine Bestätigung gilt jedoch als sicher.

Im politischen Berlin hat mit dem Bruch der Ampel der Wahlkampf begonnen. Nach dem Ausscheiden der FDP aus der Koalition hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit den Grünen nur noch eine Minderheit im Parlament. Scholz selbst plant eine Vertrauensfrage – als Auftakt zu möglichen vorgezogenen Neuwahlen – für Januar. Die Opposition drängt auf einen deutlich früheren Termin.

Offiziell bestätigt ist bislang nur Friedrich Merz (CDU) als Kanzlerkandidat der Union. FDP-Chef Christian Lindner bekundete am Donnerstag, wieder als Spitzenkandidat der Liberalen zur Verfügung stehen zu wollen. Olaf Scholz will ebenfalls erneut die SPD in den Wahlkampf führen, ist jedoch noch nicht als Kanzlerkandidat der Sozialdemokraten bestätigt. 

mrc/sev

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