Mit einer Inzidenz von 180 liegt der Landkreis Tübingen über den erlaubten 100: In Tübingen wird die Bundes-Notbremse greifen und Oberbürgermeister Palmer muss das Modellprojekt beenden. Er betont jedoch, dass der Wert in der Stadt Tübingen konstant unter 100 sei.
Das Tübinger Corona-Modellprojekt ist wegen der Bundes-Notbremse laut Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) beendet. „Ab Montag ist also auch bei uns alles dicht. Theater, Handel, Schulen und Kitas“, schrieb Palmer auf seiner Facebook-Seite. Diese Entscheidung habe die CDU-Wahlkreisabgeordnete Annette Widmann-Mauz der Presse mitgeteilt.
Die Inzidenz im Landkreis sei mit 180 eben viel zu hoch, schrieb Palmer. Er machte darauf aufmerksam, dass die Inzidenz in Tübingen konstant unter 100 sei seit zwei Wochen. „Der Anstieg findet nur außerhalb Tübingens statt und hat jetzt den Wert von 240 erreicht, während wir bei 91 stehen“, schrieb Palmer.
Die Tübinger Notärztin Lisa Federle ist sehr enttäuscht und traurig darüber, dass das von ihr mitunterstützte Corona-Modellprojekt nun vor dem Aus steht. „Es wäre besser gewesen, wenn man als Grundlage für die Entscheidung die Inzidenz in der Stadt genommen hätte anstatt die im Landkreis Tübingen“, sagte Federle der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. Die Menschen hätten nun keinen Anreiz mehr, sich testen zu lassen. „Somit können wir auch die Tests nicht mehr in der Form durchführen, wie wir das schon seit Monaten machen“, erklärte Federle.
Menschen in Tübingen können sich seit dem 16. März an mehreren Stationen kostenlos testen lassen – mit den Bescheinigungen der Ergebnisse, den Tagestickets, können sie dann in Läden, zum Friseur oder auch in Theater und Museen gehen. Wegen großen Andrangs von außerhalb sind die Tests inzwischen auf Menschen aus dem Kreis Tübingen beschränkt.