240 Millionen Euro teuer

Wegen WDR-Luxusprojekt tobt Rundfunkrat: „Schlag ins Gesicht der Gebührenzahler“

29.07.2024
Lesedauer: 3 Minuten
Das Groß-Bauprojekt WDR Filmhaus in der Kölner Innenstadt. IMAGO/Horst Galuschka

Der WDR lässt sein Filmhaus in Köln für 240 Millionen Euro renovieren. Besonders die Anschaffung luxuriöser Büromöbel sorgt für heftige Kritik. Jetzt kocht die Debatte bis in die NRW-Landespolitik hoch – und ein WDR-Runfunkrat macht eine klare Ansage.

Alles neu im WDR-Filmhaus in der Kölner Innenstadt – was erst einmal nach einem spannenden Projekt in der Domstadt klingt, ist mit enormen Kosten verbunden.

In den vergangenen Wochen wurde öffentlich, welche Ausstattung der Westdeutsche Rundfunk für das Gebäude sucht – und welche Kosten damit verbunden sind. Laut Ausschreibung, aus der der „Kölner Stadt-Anzeiger“ Details veröffentlichte, handelt es sich um rund 2700 Möbelstücke, ein einzelnes soll dabei bis zu 4499 Euro kosten.

240-Millionen-Euro-Projekt in der Kölner Innenstadt? Kritik am WDR

Das wurde zuletzt schon hitzig diskutiert, nun schaltet sich auch die Landespolitik in die Debatte um den vermeintlichen WDR-Luxus mitten in Köln ein – und das mit deutlichen Worten.

Ein Mann, der dabei verbal ganz klar in die Offensive ging, ist dabei der gebürtige Brühler Gregor Golland (49, CDU). Das Mitglied des Landtags in Düsseldorf ist immerhin auch im WDR-Rundfunkrat vertreten, übt sich aber nicht in Zurückhaltung.

„Das ist ein Schlag ins Gesicht der Gebührenzahlerinnen und Gebührenzahler und ein Image-Gau zulasten der vielen anständigen WDR-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, die jetzt massive öffentliche Kritik aushalten müssen“, sagte Golland der „Bild“. „ Die neu gewählte Intendantin Katrin Vernau wird diesem verschwenderischen Vorhaben daher vermutlich schnell ein Ende setzen.“

FDP-Mann fordert „Aufklärung über die Geldverschwendung“

Ralf Witzel (52) von der FDP mischt sich auch in die Thematik ein und fordert „Aufklärung über die Geldverschwendung“. Witzel weiter: „Unsere schlimmsten Befürchtungen haben sich wieder bestätigt: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk verschwendet Geld ohne Ende. Hunderte Social-Media-Accounts, hohe Pensionszahlungen, fette Intendantengehälter, teure Gebäude und jetzt auch noch Luxus-Möbel – das ist der Gipfel!“

Aktuell wird bei der Modernisierung des WDR-Filmhauses am Appellhofplatz in der Kölner Innenstadt mit Ausgaben von rund 240 Millionen Euro kalkuliert.

4499 Euro für einen Lounge Sessel – WDR verteidigt hohe Kosten

Der „ Kölner Stadt-Anzeiger “ berichtete, dass der WDR bis Ende Juli einen Lieferanten für Möbel sucht, um das Filmhaus des Senders in Köln auszustatten. Das Gebäude wird seit 2018 für 240 Millionen Euro saniert. Unter den Möbelstücken befinden sich hochpreisige Designer-Objekte wie der Lounge-Sessel „The Spanish Chair“ von Fredericia für 4499 Euro pro Stück. Insgesamt sollen 36 dieser Sessel gekauft werden.

Laut „ dwdl “ hat der WDR die hohe Kosten für Designermöbel verteidigt. Eine Sprecherin erklärte, dass bei der Ausstattung großer Gebäude üblicherweise Möbelstücke bekannter Hersteller als Referenz dienen, um ein einheitliches Verständnis von Qualität sicherzustellen. Der WDR sei offen für günstigere, gleichwertige Alternativen.

In dem Statement wird außerdem betont, dass auf qualitativ hochwertige Möbel gesetzt wird, die Jahrzehnte halten sollen. Dies sei besonders wichtig, da die Möbel von rund 800 Mitarbeitenden und Gästen genutzt werden. Zudem sollen die Möbel nach europäischen Standards nachhaltig produziert werden.

Das Original zu diesem Beitrag „Wegen WDR-Luxusprojekt tobt Rundfunkrat: „Schlag ins Gesicht der Gebührenzahler““ stammt von Express.de.

Kölner Express

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