Lieber GNTM gucken

SPD Thüringen startet Kampagne gegen TV-Duell mit Höcke

08.04.2024
Lesedauer: 2 Minuten
Im September 2023: Björn Höcke (rechts) und Mario Voigt im Plenarsaal des Thüringer Landtags / Bild: dpa

Die Thüringer SPD wirbt dafür, sich am Donnerstag lieber etwas anderes anzusehen als das TV-Duell zwischen CDU-Mann Voigt und Höcke von der AfD: etwa Netflix-Serien oder Germany’s Next Top Model.

Mit einer Kampagne in den sozialen Medien wirbt die Thüringer SPD dafür, das TV-Duell zwischen den Fraktionsvorsitzenden Björn Höcke von der AfD und Mario Voigt von der CDU zu ignorieren. Unter dem Motto „Schalt Dich ein. Und Voigt gegen Höcke ab!“ schlägt sie vor, am Donnerstagabend etwas anderes anzuschauen, wenn der private Fernsehsender Welt TV die Diskussion der beiden Politiker überträgt.

„Netflix und Chill statt Lügen und Hetze“ lautet ein Slogan, mit dem die SPD für einen Boykott der Sendung sorgen will. „Guck lieber Wolf of Wallstreet statt Wolf im Schafspelz“, heißt ein anderer Spruch mit Bezug auf den radikalen AfD-Politiker. Selbst Heidi Klums Casting-Show „Germany’s Next Topmodel“ wird anstelle der Sendung mit Höcke empfohlen.

„Statt sich den Abend mit einem schwarz-braunen TV-Duell zu vermiesen, kann man doch auf wunderbare Alternativen ausweichen“, wird der Thüringer SPD-Vorsitzende, Innenminister Georg Maier, zitiert. Er kritisiert Voigt dafür, dass er mit Höcke im Fernsehen diskutieren will. „Mit Nazis redet man nicht“, so Maier. Er habe Voigt nahegelegt, das Duell abzusagen. „Aber sein Drang nach Popularität lässt bei ihm jeglichen Anstand über Bord gehen.“ Voigt gehe es nur um eine „wahltaktische Showveranstaltung“.

Voigt hatte erklärt, er wolle im Duell, bei dem es vorrangig um Europa gehen soll, die negativen Folgen herausstellen, die ein Wahlsieg der AfD für Thüringen haben würde – etwa durch einen von der Höcke-Partei befürworteten Austritt Deutschlands aus der EU. Aus der Thüringer CDU hieß es, man müsse Höcke „ins Licht ziehen und die AfD inhaltlich stellen“.

Es ist allerdings auch in der CDU umstritten, ob dieses Vorgehen angemessen ist. Der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff (CDU), hatte dazu unlängst gesagt, er würde der AfD „keine Plattform geben wollen, abseits von dem, was ihr parlamentarisch zusteht“. Zwar gebe es kluge Leute, die diesen konfrontativen Ansatz befürworteten. Es gebe aber auch kluge Leute, die davor warnten, dass man damit Höcke „als ernstzunehmende Alternative“ darstelle, so Haseloff gegenüber der Zeitung „Die Zeit“.

Quelle: F.A.Z.

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