Als El Hotzo macht er Gags, die in den sozialen Medien ein Riesenpublikum erreichen. Auch zum Trump-Attentat kamen schnell zwei Sprüche. Der RBB, wo Sebastian Hotz eine Radiosendung moderiert, fand sie gar nicht lustig.
Bei X (ehemals Twitter) folgen Sebastian Hotz fast 700.000 Accounts, bei Instagram sogar 1,4 Millionen: Als El Hotzo ist er eine Größe im deutschsprachigen Internet, und das Publikum erwartet von El Hotzo Gags. Er hat ein weites Spektrum, Alltagsdinge, Gagazeug und auch politische Themen. Auch zum Attentat auf Donald Trump fiel dem Satiriker etwas ein.
El Hotzo suggerierte in einem X-Post, es gäbe eine Gemeinsamkeit zwischen dem letzten Bus und Donald Trump: »beide knapp verpasst«. 15 Minuten später folgte das Statement »Ich finde es absolut fantastisch, wenn Faschisten sterben«. Später löschte Hotz seinen Post wieder. Allerdings machte ein Screenshot des FDP-Politikers Wolfgang Kubicki weiter die Runde. Kubicki schrieb, er gehe davon aus, dass sich die Staatsanwaltschaft mit Hotz’ Tweet beschäftigen werde, da die öffentliche Billigung von schweren Straftaten selbst strafbar sei.
Sebastian Hotz konnte seine Bekanntheit als El Hotzo dazu nutzen, einen Roman beim Verlag Kiepenheuer & Witsch zu veröffentlichen. »Mindset« kam im Frühjahr 2023 bis auf Platz 9 der SPIEGEL-Bestsellerliste. Zudem moderiert Hotz seit Sommer 2022 bei Radio Fritz die Sendung »Theoretisch Cool« , mal gemeinsam, mal im Wechsel mit der Autorin Ilona Hartmann. Zuletzt lief Mitte Juni eine allein von Hotz moderierte Sendung.
Radio Fritz ist ein Programm der ARD-Anstalt RBB. Auf Anfrage mehrerer Medien distanzierte sich ein RBB-Sprecher von Hotz’ Posts. Sie seien »menschenverachtend und widersprechen den Werten des RBB, in unseren Sendungen hätten solche Äußerungen keinen Platz.« Konsequenzen stehen zumindest im Raum: »Wir suchen jetzt Kontakt zum Autor und werden mit ihm sprechen«, heißt es weiter in dem Statement: »Dann entscheiden wir über unser weiteres Vorgehen.«
Einen Post zur Thematik hat El Hotzo stehen lassen: Niemand zwinge einen, Mitleid mit einem Faschisten zu haben, heißt es darin. In seiner ersten »Theoretisch Cool«-Sendung hatte Sebastian Hotz betont, es gebe keinen Unterschied zwischen ihm und seiner Internet-Persona.
Das ZDF teilte auf Anfrage der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« mit, Hotz sei »kein Mitarbeiter« des Mainzer Senders. Er habe zwar zeitweise als freier Autor für das »ZDF Magazin Royale« gearbeitet. Aktuell gebe es aber keine Zusammenarbeit. Daher stünden seine Social-Media-Posts »in keinem Zusammenhang mit dem ZDF«.
Dass Social-Media-Sprüche Folgen haben können, erfuhr Hotz 2018, als er auf Twitter gesperrt wurde: Er hatte der Band The BossHoss den Tod an den Hals gewünscht. Die Sperrung sei völlig berechtigt gewesen, sagte Hotz 2023 dem SPIEGEL. »Auch wenn ich zu der Kritik an der Musik stehe: Die Wortwahl war eher so mittelmäßig.«
feb