Elon Musk deutet an, dass ein aktueller SPIEGEL-Bericht dazu ermutige, ein Attentat auf ihn zu verüben. Unterstützung bekommt er von Trumps Ex-Botschafter Richard Grenell. Der SPIEGEL steht zu seiner Berichterstattung.
Elon Musk hat sich in einer Rede sowie in einem Beitrag auf seiner Plattform X zu Berichten des SPIEGEL und anderer Medien über ihn selbst geäußert. Auf X schrieb er über einen Screenshot des aktuellen SPIEGEL-Artikels, dass »die etablierten Medien aktiv zur Ermordung von Donald Trump und nun von mir ermutigen« würden. Ob er sich dabei direkt auf den SPIEGEL-Artikel oder gar eine bestimmte Passage im Text bezieht, erwähnte er nicht.
Der SPIEGEL-Report beleuchtet die enorme Machtkonzentration in den Händen von Elon Musk als Besitzer mehrerer Unternehmen, sowie seine Unterstützung von Donald Trump. Er zeichnet Musks Radikalisierung vom gefeierten und erfolgreichen Geschäftsmann zu einem politischen Lautsprecher nach, der immer wieder mit irreführenden und falschen Botschaften vor der US-Wahl auffällt. Der Bericht greift dafür auch auf zahlreiche Äußerungen von Musk selbst oder auf Aussagen ehemaliger Mitarbeiter zurück und analysiert, inwiefern diese als Angriffe auf die liberale Demokratie zu werten sind.
Medienanfrage blieb zuvor unbeantwortet
Die Überschrift des SPIEGEL-Reports »Staatsfeind Nummer zwei« wurde in Musks Screenshot auf Englisch verkürzt übersetzt als »Enemy Number Two« angezeigt.
Bei einer Veranstaltung der Republikaner in Pittsburgh am Sonntag sagte Musk, dass er auf der Titelseite des SPIEGEL gewesen sei. »Feind Nummer zwei wovon?«, fragte er auf der Bühne . »Gegner der Demokratie? Ich bin für die Demokratie und setze mich dafür ein, dass wir eine freie und faire Wahl haben.« Die angebliche Gefahr für sein Leben, die er im X-Beitrag beschrieb, erwähnte er dabei nur im Scherz: »Ich werde definitiv meine Sicherheitsmaßnahmen erhöhen. Die Parade im offenen Auto sage ich wohl lieber ab … War nur ein Witz.«
Eine Anfrage des SPIEGEL an Musks Unternehmen hatten diese vor Veröffentlichung des Artikels unbeantwortet gelassen. Der SPIEGEL steht zu seiner Berichterstattung.
Der ehemalige US-Botschafter Richard Grenell, der sich womöglich Hoffnung auf eine Rolle als Außenminister in einer Trump-Regierung macht, meldete sich ebenfalls auf X zu dem Bericht zu Wort . Er warf dem SPIEGEL vor, das Nachrichtenmagazin sei bekannt für Antiamerikanismus und Antisemitismus. Wo sich in dem SPIEGEL-Report, in dem es konkret um Elon Musk geht, Hinweise auf Antiamerikanismus oder gar Antisemitismus finden lassen, erklärte Grenell nicht.
Während die Äußerungen von Musk durch seinen Post unter seinen Anhängern zumindest auf X Verbreitung erfuhren, gab es in anderen sozialen Netzwerken wie etwa Instagram keine größere Diskussion zur Berichterstattung.
red