Fremdenfeindliche Parolen

Mehr als 360 Polizeieinsätze wegen „L‘amour toujours“

10.07.2024
Lesedauer: 2 Minuten
"L' amour toujours" ist oft ein Fall für die Polizei Quelle: picture alliance/ROPI/Antonio Pisacreta

Volksfeste, Diskotheken, private Feiern, selbst Schulen blieben nicht verschont. Laut eines Medienberichts wurde die Polizei bundesweit mehr als 360 Mal alarmiert, weil Feiernde den Song „L‘amour toujours“ intonierten – kombiniert mit fremdenfeindlichen Parolen.

Das Grölen rechtsextremistischer Parolen zum Popsong „L‘amour toujours“ hat in den vergangenen Monaten einem Medienbericht zufolge bundesweit zu mehr als 360 Polizeieinsätzen geführt.

Wie die Umfrage des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ (RND) in allen Bundesländern ergab, wurde die Polizei zwischen Oktober 2023 und Juni 2024 in mindestens 368 Fällen alarmiert, weil zur Melodie des Liedes von Gigi D‘Agostino die Parole „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ gesungen wurde.

Von den Landeskriminalämtern seien sowohl Vorfälle auf öffentlichen Volksfesten und in Diskotheken erfasst worden, als auch auf privaten Feiern und mehrfach an Schulen.

Ende Mai hatte sich ein auf Sylt aufgenommenes Handyvideo in Internetnetzwerken verbreiten, in dem Partybesucher das umgetextete Lied singen. Das hatte bundesweit für Empörung gesorgt. Unter anderem hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) den Gesang als „nicht akzeptabel“ bezeichnet.

Die meisten Einsätze fanden in NRW statt

Die meisten vergleichbaren Fälle wurden laut dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ aus Nordrhein-Westfalen gemeldet. Von November 2023 bis einschließlich Juni 2024 sei in dem Bundesland 96-mal die Polizei gerufen worden, weil beim Abspielen des Liedes verfassungsfeindliche oder ausländerfeindliche Äußerungen gemacht wurden.

Das Landeskriminalamt in Baden-Württemberg habe bis Anfang Juli insgesamt 40 solcher Fälle gezählt, in Mecklenburg-Vorpommern sei die Polizei zwischen Oktober 2023 und Juni dieses Jahres 45-mal eingeschaltet worden.

Bayern und Sachsen waren dem Medienbericht zufolge die einzigen Bundesländer, die keine Angaben zu entsprechenden Polizeieinsätzen gemacht haben.

epd/krott

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