Harald Martenstein

„Schutz der Meinungsfreiheit“ gilt in woken Kreisen also schon als rechter Jargon

18.07.2022
Lesedauer: < 1 Minute
WELT-Autor Harald Martenstein Quelle: Matthias Schardt/kombinatrotweiss

Der „Tagesspiegel“ warnt vor „Rechten und Antidemokraten“ im Umfeld des Berliner Humboldt Forums. Dort würden Wörter benutzt, die „auch in der neurechten Szene populär“ seien. Beispiel: „Schutz der Meinungsfreiheit“. Wenn man dafür angeprangert wird – wo soll das noch hinführen?

Bei uns in Berlin haben sie das Stadtschloss wiederaufgebaut, ein Teil dieses Projekts wurde mit Hilfe von Spenden finanziert. Die Spenden hat ein Förderverein beschafft.

Jetzt besteht laut „Tagesspiegel“ der Verdacht, dass das neue Schloss teilweise „von Rechten und Antidemokraten“ finanziert wurde, mit Hilfe dieser Spenden. Dass Jan Böhmermann oder Ferda Ataman keine Millionen für ein deutsches Schloss spenden würden, war irgendwie zu erwarten. Weil ich auch ein paar Euro für den Schlossbau gespendet habe, wollte ich wissen, woran „Rechte und Antidemokraten“ eigentlich zu erkennen sind. Dankenswerterweise wurde das im „Tagesspiegel“ auch genau erklärt.

Der Förderverein bediene sich in seinem Magazin eines Vokabulars, das „auch in der neurechten Szene populär ist“. Dort gehe es etwa „um den Schutz der Meinungsfreiheit“, und man warne vor „Gesinnungsüberprüfung“, so hießen zwei von mehreren Kriterien. Das also gilt heute, in woken Kreisen, als rechter Jargon.

Und es trifft eindeutig auf mich zu.

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