Marlene Engelhorn ist das Aushängeschild einer Generation reicher Erben, die medienwirksam für eine höhere Erbschaftssteuer eintreten. Doch kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sie jenen den wirtschaftlichen Erfolg nicht gönnen, die mehr als sie selbst geleistet haben.
Es gibt härtere Schicksale als das von Marlene Engelhorn. Die 30-Jährige aus der Familie der BASF-Gründer und ehemaligen Eigentümer von Boehringer Mannheim hat von ihrer Großtante einen zweistelligen Millionenbetrag geerbt. Wenn eines Tages ihre Eltern sterben, wird sie noch viel, viel mehr erben.
Wer finanziell so gestellt ist, der hat im Prinzip drei Möglichkeiten. Er kann sein Leben einfach genießen. Er kann versuchen, das Ererbte zu vermehren. Oder er kann mit den Millionen oder gar Milliarden viel Gutes tun. Diese Erbin hat einen anderen Weg gewählt: Sie engagiert sich, um die Politik zu einer höheren Besteuerung von Vermögen und Erbschaften zu bewegen.