In der Cum-ex-Affäre beruft sich Hamburgs Ex-Bürgermeister Olaf Scholz auf große Gedächtnis-Lücken.
Gespräche mit Bankern über ein 47 Millionen-Euro Steuergeschenk des Fiskus? Da klingelt beim Kanzler gar nichts?
Freitag ist für Scholz der Tag der Wahrheit: Im Hamburger Parlament muss er erklären, wie das geht.
Klar ist: Niemand kann Scholz zwingen, sich zu erinnern. Keiner kann ihm nachweisen, dass sein Blackout ein Trick ist, eine Lüge.
▶︎ Fest steht aber auch: Scholz kann niemanden zwingen, ihm seine Amnesie zu glauben. Unsereiner würde sich an ein Treffen erinnern, in dem es um so viel Geld ging. Und um das Schicksal einer 224 Jahre alten Bank, die sich in kriminellen Machenschaften verheddert hatte. Und die dann bei den Polit-Spitzen der Stadt Beistand suchte, als sie aufgeflogen war.
Seit über zwei Jahren hängt der Cum-ex-Skandal jetzt schon wie ein Mühlstein um den Hals des Kanzlers.
Freitag kann er sich befreien. Da hilft nur: die Wahrheit. Die ganze Wahrheit!