Neue Wehrpflicht?

Dienst aller für alle

07.11.2024
Lesedauer: 2 Minuten
Panzergrenadiere zu Zeiten der Wehrpflicht / dpa

Warum nicht zumindest alle mustern – auch Frauen? Der Staat schneidet sich so ein großes Potential ab. Es geht darum, jeden nach seinen Fähigkeiten einzusetzen.

Mehr denn je stellt sich die Frage, wie Deutschland sich wirksam verteidigen kann. Das Sondervermögen für die Bundeswehr ist längst verglüht, doch es fehlt nicht nur an Geld. An erster Stelle steht der Wille zur Abschreckung, dem dann Taten folgen müssen. Das beginnt beim politischen Personal, aber ohne das Volk läuft letztlich nichts. Es muss den Willen zur Selbstbehauptung aufbringen – und notfalls auch zum Teil zu den Waffen greifen.

Notfalls zu den Waffen greifen

Eine Wehrpflicht ist dazu nicht zwingend nötig, ausreichend Soldaten aber schon. Dass es hieran mangelt, ist Ausdruck einer Gesellschaft, die Freiheit und Wohlstand für selbstverständlich hält.

Insofern ist zumindest die staatliche Erfassung und Musterung aller jungen Menschen sinnvoll, um etwas über sie zu erfahren und ihr Interesse an den Streitkräften oder auch anderen allgemeinen Diensten zu wecken. Im Grundgesetz ist die – zurzeit ausgesetzte – Wehrpflicht ausdrücklich nur für Männer vorgesehen. Aber warum Frauen nicht erfasst werden sollen, ist nicht einzusehen. Ganz abgesehen davon, dass auch Bestimmungen der Verfassung in Zeiten der Zeitenwende überdacht werden müssen: Der Staat schneidet sich so selbst ein großes Potential ab. Es geht ja nicht darum, zwangsweise einen hohlen Dienst für ein ungeliebtes System zu verrichten – sondern jeden nach seinen Fähigkeiten so einzusetzen, dass jeder weiter frei und gut leben kann.


Quelle: F.A.Z. Artikelrechte erwerben

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