Christoph Hein

Die umstrittene Macht der Milliardäre

20.02.2023
Lesedauer: < 1 Minute
George Soros während einer Rede auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos im Jahr 2020 Bild: AFP

Multimilliardäre wie George Soros oder Bill Gates wurden so reich, auch weil sie alle Register zogen. Ihr Geld setzt die Elite oft für Zwecke ein, über die besser demokratisch entschieden werden sollte.

Ob man Narendra Modi und seine Hindu-Nationalisten mag oder nicht: Der indische Ministerpräsident wurde zweimal de­mokratisch gewählt. Der Multimilliardär George Soros wurde nie gewählt. Das verbietet ihm nicht, seine Meinung öffentlich kundzutun. Viele Demokraten werden seine Kritik an Modi teilen.

Doch ist Soros ein Beispiel für die wachsende Macht der Milliardäre. Ohne ihr Engagement geht kaum noch etwas – sie übernehmen in Eigenregie staatliche Aufgaben, ohne dass sie in irgendeiner Weise dafür legitimiert wären.

Das Mandat von Bill Gates und anderen sind ihre Milliarden von Dollar. Erlangt haben sie diese oft auch, indem sie Schlupflöcher wie Steuerparadiese und Schwachstellen von Gemeinwesen ausnutzen ließen. Danach wandeln sie sich dank Großbanken und Heeren von Anwälten in Philanthropen. Solches Handeln unterhöhlt unsere Demokratien.

Besser wäre eine angemessene, weltumspannende Besteuerung. Wollen die Superreichen dann spenden, können sie Ted Turner folgen: Der übertrug den Vereinten Nationen eine Milliarde Dollar.

Quelle: F.A.Z.

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