Die Zahl der schwer Geschädigten nach einer Corona-Impfung ist weit größer als bisher bekannt war. Die Gesundheitspolitiker müssten darauf reagieren und sich korrigieren, aber das wollen sie nicht, meint Gunnar Schupelius.
Ärzte der Charité fanden heraus, dass die Zahl schwerer Komplikationen nach Impfungen gegen Corona 40-mal höher ist, als vom Paul-Ehrlich-Institut (PEI) angegeben wird.
Demnach kämpfen acht von 1000 Geimpften in Deutschland mit schweren Nebenwirkungen, das sind insgesamt eine halbe Million Menschen. Bei herkömmlichen Impfstoffen sei die Zahl „deutlich geringer“.
Zu den schweren Nebenwirkungen zählen „Muskel- und Gelenkschmerzen, Herzmuskelentzündungen, überschießende Reaktionen des Immunsystems und neurologische Störungen, also Beeinträchtigungen des Nervensystems.“
Die Untersuchung mit dem Titel „Sicherheitsprofil von Covid-19-Impfstoffen“ wird von Charité-Professor Harald Matthes geleitet. Die Mitarbeiter befragen seit einem Jahr bundesweit 40.000 Geimpfte.
Das Ergebnis wurde Anfang Mai bekannt. Es deckt sich mit den Erkenntnissen von Studien im Ausland und der Hersteller der Impfstoffe selbst. Dennoch gab es keinerlei Reaktion der Politik. Auch im Hause von Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) herrscht dröhnendes Schweigen.
Dabei sieht es ja nun so aus, als ob die Daten des Paul Ehrlich-Instituts unvollständig oder sogar falsch sind. Dieses Institut, das der Bundesregierung gehört, sammelt die Meldungen über Nebenwirkungen.
Doch offenbar wurden die Nebenwirkungen in den meisten Fällen von den behandelnden Ärzten gar nicht gemeldet. Und es wurde auch nicht darauf hingewirkt, dass sie gemeldet werden.
Die Gesundheitspolitiker müssen sich auch deshalb angesprochen fühlen, weil von Seiten der Charité die konkrete Forderung nach „Spezialambulanzen“ erhoben wird, in denen Menschen mit Impfkomplikationen behandelt werden können. Solche Ambulanzen gibt es bereits für die Behandlung von Long-Covid-Patienten.
Wer dagegen unter schweren Nebenwirkungen einer Corona-Impfung leidet, der irrt von Arzt zu Arzt und wird nicht angemessen versorgt, weil die Ärzte die Symptome nicht zuordnen können oder nicht zuordnen wollen, um nicht als „Impfgegner“ zu gelten.
Während Long-Covid-Patienten von den Krankenkassen anerkannt werden, bekommen Impfgeschädigte durchaus Schwierigkeiten, wenn ihnen die eindeutige Diagnose fehlt.
Das Ergebnis der Charité-Erhebung bestätigt die weit verbreiteten Vorbehalte gegen mRNA-Impfstoffe. Jetzt müsste es zu einer Manöverkritik kommen: War es richtig, die Risiken zu ignorieren, die sogar von den Herstellern angegeben wurden? War es richtig, auch Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zu impfen, die gar nicht zu den Covid-Risikogruppen gehören?
War es richtig, die Skeptiker der Impfung als Leugner zu bezeichnen oder ihnen sogar unsoziales Verhalten vorzuwerfen? War es richtig, die Impfpflicht zu fordern und sie im Gesundheitsbereich sogar durchzusetzen?
Anstatt sich mit diesen Fragen zu beschäftigen und entsprechende Schlussfolgerungen zu ziehen, werden die Erkenntnisse der Charité ignoriert und geradezu totgeschwiegen.
Seltsam, wo es doch immer heißt, wir sollten im Falle Covid auf „die Wissenschaft“ hören. Hier haben Wissenschaftler gesprochen und niemand hört hin.
Weil das Ergebnis stört. Die Verfechter der flächendeckenden Impfung müssten sich Fehler eingestehen, zum Beispiel, dass sie das Risiko heruntergespielt haben – und das wollen sie nicht.
Hat Gunnar Schupelius recht? Rufen Sie an: 030/2591 73153, oder Mail: gunnar.schupelius@axelspringer.de