Wenn Joachim Gauck spricht, hören die Bürger hin. Man merkt: Hier spricht ein großer Denker, ein echtes Staatsoberhaupt a. D.
Wie schade, dass der aktuelle Bundespräsident niemanden mehr aufrütteln kann, dass seine Worte einfach verhallen. Verwunderlich ist es aber nicht: Frank-Walter Steinmeier hat jede Glaubwürdigkeit verloren.
Kaum ein deutscher Politiker stand so oft auf der falschen Seite der Geschichte wie unser Staatsoberhaupt.
▶︎ 2019, als die iranischen Mullahs den Jahrestag der islamistischen Revolution feierten, übermittelte der Bundespräsident „herzliche Glückwünsche (…) auch im Namen meiner Landsleute“. Jetzt lässt die Mullah-Diktatur, die sie auch 2019 schon war, demonstrierende Studenten von der Straße knüppeln.
▶︎ Als Gauck 2014 weitsichtig vor Russland warnte und erklärte, dass der Kreml die Partnerschaft mit dem Westen aufgekündigt hatte, verbreitete Steinmeier das naive wie gefährliche Mantra, es werde „Sicherheit (…) nicht gegen Russland geben“.
▶︎ Allen Ernstes warf Steinmeier später der Nato „Säbelrasseln“ vor und fiel auf jede Finte rein, die Kreml-Despot Wladimir Putin und dessen Außenminister Sergej Lawrow ihm auftischten. Steinmeier sprach von „Putin-Verstehern oder Kiew-Verstehern“. So, als könnte man die Unterstützer der demokratischen Ukraine mit den Unterstützern eines mörderischen Diktators vergleichen.
Nie wäre ein starker Bundespräsident wichtiger als jetzt, in Zeiten von Krieg, Energie-Krise und Inflation. Ein Präsident, der das Land zusammenhält. Leider sitzt in Schloss Bellevue der Falsche.