Peitschenhiebe und Hände abhacken

Das wollen die Kalifats-Rufer von Berlin

27.05.2024
Lesedauer: 2 Minuten
Aus einer Gruppe Pro-Palästina-Demonstranten am Alexanderplatz in Berlin-Mitte wurden Kalifat-Rufe laut. Auch Ahmad Tamim (Mitte, gestreiftes Poloshirt), der der Gruppe „Generation Islam“ angehört, war unter den Rednern Foto: spreepicture

Sie fordern ein Kalifat – mitten in Berlin! Am Alexanderplatz haben sich in der Nacht zu Montag 160 überwiegend männliche Pro-Palästina-Demonstranten versammelt. Und skandierten: „Kalifat jetzt!“ Der Anführer der Gruppe: Ahmad Tamim. Er ist in der Szene kein Unbekannter …

Schon kurz nach dem 7. Oktober trat Tamim bei einer Pro-Palästina-Demonstration auf dem Alexanderplatz als Redner auf. Im November nahm er an einer Demo in Essen (NRW) teil. Auch hier wurde bereits die Forderung nach einem Kalifat laut.

Tamim ist Teil der Organisation „Generation Islam“. Sie wird vom Berliner Verfassungsschutz beobachtet und gehört demnach „zum ideologischen Umfeld der ‚Hizb ut-Tahrir‘“ – einer verbotenen Partei, die nach der Vernichtung Israels strebt.

Tamim bei einer Demo im Oktober 2023, kurz nach dem Terror-Akt der Hamas an Israel Foto: X

In einem Video auf YouTube wirbt Tamim für das Kalifat und erklärt, was hinter der Forderung der radikalen Islamisten steckt.

Er unterscheidet bei den „Befehlen Allahs“ in zwei Kategorien: Die einen Gesetze seien vom Individuum umzusetzen, wie etwa das regelmäßige Beten. Die anderen Gesetze müssten hingegen durch den Staat umgesetzt werden.

Als brutale Beispiele nennt Tamim, dass man Dieben die Hände abhacken und einen Mann, der eine „ehrwürdige Frau der Unzucht bezichtigt“ mit 80 Peitschenhieben bestrafen müsse.

Aber: „Es darf nicht in Eigenjustiz geschehen, es bedarf einer staatlichen Ordnung“, so Tamim.

Die Polizei bei der Demo in der Nacht zu Montag Foto: spreepicture

Kein Wort darüber, dass vor allem die Rechte der Frauen durch die Scharia eingeschränkt werden und Frauen besonders harte Strafen zu fürchten haben …

Tamim stellt klar: Dass in Deutschland überwiegend Christen leben, stört ihn bei seinen Kalifats-Plänen nicht! „Es wäre absolut gar kein Problem, wenn in einem Gebiet des islamischen Staates – die Mehrheit sogar – Nicht-Muslime sind“, sagt er. Man würde nicht versuchen, „Minderheiten zu assimilieren“.

Im öffentlichen Raum sei es im Kalifat zwar etwa grundsätzlich verboten, Alkohol zu trinken, im privaten Raum würde sich der Islamische Staat aber nicht einmischen.

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