Auf seiner Sommerreise geriet der grüne Wirtschaftsminister ins Philosophieren. Und machte bizarre Aussagen über das Wesen der Freiheit. Für Habeck wird jemand, der so wenig Staat wie möglich wünscht, zum Anarchisten – oder zum AfD-Wähler.
Der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck sagt bisweilen Dinge, für deren Auslegung es mehr als nur eine Möglichkeit gibt. Wir erinnern uns an „Verbote sind die Bedingung für Freiheit“, wobei es an dieser offenen Freiheitsverachtung aus meiner Sicht eher wenig zu deuteln gibt. Das sehen Grünlinge naturgemäß anders, was wiederum völlig okay ist. Ich würde ihnen nur empfehlen, Habecks jüngste Äußerungen zur Freiheit nachzulesen. Keine noch so böse Unterstellung oder Deutung käme an das heran, was er selbst in der vergangenen Woche im Zuge seiner Sommerreise sagte.
Diesmal waren es die Heidelberger, die Habecks Ausführungen lauschen durften, und es ist sehr schade, dass ich nicht live dabei war. Schade, weil Habeck-Veranstaltungen immer toll sind, und zwar insofern, als man erst dort so richtig versteht, was eine Blase ist. Zum Glück war mein Kollege Philipp Vetter vor Ort und hat seine Eindrücke aufgeschrieben. Es ist eine Atmosphäre, in der Robert Habeck ins Philosophieren kommt. Diese Rolle konnte er in den vergangenen Monaten selten einnehmen, zu heftig war die Kritik an seinem noch immer nicht beschlossenen Heizungsgesetz, zu sehr war er in der Defensive.