SPD und Grüne sehen den größten Feind rechts. Den Feind links aber sehen sie lieber nicht. Stattdessen wird immer wieder weggeschaut oder auch offen mit Gewalttätern sympathisiert.
Es klingt wie ein wirklich schlechter Scherz: Politiker setzen sich für die Freiheit einer Frau ein, die mit ihrer Gruppe auf Menschenjagd gegangen ist. Sie fordern #FreeLina, obwohl die Gruppe mit äußerster Brutalität vorging und ihre Opfer übel zurichtete. Ein Mann erlitt schwerste Kopfverletzungen und ist für sein Leben gezeichnet, nur weil die Linksextremisten ihn für einen Nazi hielten. Aber an den Sympathiebekundungen für Lina E. ändert selbst das nichts. Als sei sie eine Widerstandskämpferin in einem Nazistaat. Nur ist sie das natürlich nicht. Sie ist schlicht und einfach eine Gewalttäterin, deren Verbrechen sich durch nichts entschuldigen lassen.
Aber leider ist es nicht einmal überraschend, dass für die Kriminelle und ihre Taten stattdessen Verständnis aufgebracht wird. Die Mär, dass linke Gewalt eigentlich nur „Gegenwehr“ ist, eine gute Gewalt, mit der die Freiheit vor Neonazis verteidigt werde, wird schon lange verbreitet – und mindestens ebenso lange scheuen sich Politiker des linken Spektrums davor, Linksextremisten und die von ihnen ausgehende Gewalt zu verurteilen und als die Gefahr zu sehen, die sie ist. Stattdessen wird sich lieber mit den Autonomen verbrüdert und weggeschaut, wenn mal wieder steinewerfende Vermummte ihren Hass auf Polizei, Staat und alles, was sie für rechts halten – da reicht schon eine andere Meinung oder eine falsche Kleidermarke –, frei ausleben.