Künftig darf in den Vereinigten Staaten Fleisch verkauft werden, das aus Zellkulturen gezüchtet wurde. Nach Singapur sind die USA damit weltweit das zweite Land, in dem Labor-Fleisch verkauft werden darf.
In den USA darf künftig im Labor gezüchtetes Fleisch verkauft werden. Das US-Landwirtschaftsministerium erteilte den kalifornischen Firmen Upside Foods und Good Meat die endgültige Genehmigung für den Verkauf von kultiviertem Hähnchenfleisch.
„Es ist ein wahr gewordener Traum“, sagte Upside-Chef Uma Valeti. „Es markiert eine neue Ära.“ Auch für Good-Meat-Chef Josh Tetrick markiert die Zulassung einen Meilenstein in der Firmengeschichte: „Jetzt haben wir die Zulassung, um an Verbraucher in der größten Volkswirtschaft der Welt verkauft zu werden.“
Nur in Restaurants erhältlich
Die Vereinigten Staaten sind nach Singapur das zweite Land, das den Verkauf von im Labor gezüchtetem Fleisch erlaubt. In Singapur hatte der Mutterkonzern von Good Meat, Eat Just, bereits im Jahr 2020 die Genehmigung erhalten, Labor-Fleisch zu verkaufen. Allerdings ist das Hähnchenfleisch aus Zellkulturen auch in Singapur bislang nicht im Einzelhandel erhältlich, sondern nur im Restaurant.
Auch in den USA wird das Labor-Hähnchenfleisch zunächst nur in Gaststätten erhältlich sein. Die beiden Unternehmen haben bereits Aufträge von je einem Starkoch in San Francisco und Washington. Nach dem Testlauf in der gehobenen Gastronomie wollen sie ihre Produktionskapazitäten ausweiten – dann sollen Verbraucher das Laborfleisch auch im Supermarkt kaufen können.
Umweltfreundlicher als Fleisch aus Massentierhaltung
Laborfleisch aus Zellkulturen hat den Vorteil, dass es tierische Proteine enthält, ohne dass dafür Tiere in Massentierhaltung leben und geschlachtet werden müssen. Das kultivierte Fleisch wird aus einer Probe von Tierzellen gewonnen, die in Stahltanks gefüttert werden und wachsen.
Darum wird das Labor-Fleisch auch als „Clean-Meat“ bezeichnet: Denn wird Fleisch ohne Massentierhaltung erzeugt, dann sinken auch die Umweltbelastungen. Laut der Forschungsberatung CE Delft und GFI kann der CO2-Fußabdruck von Rindfleisch um bis zu 92 Prozent sinken, wenn „grüner“ Strom aus Erneuerbaren Energien für die Kultivierung genutzt wird.