In der Kleinstadt Ahaus macht eine Jugendgang das Leben der Einwohner zur Qual. Dort terrorisieren Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund seit Monaten die Bürger. Die Polizei hat nun reagiert, die Bürgermeisterin findet „es gar nicht so schlimm“.
Die Bande soll aus 23 Kindern und Jugendlichen im Alter von 9 bis 17 Jahren bestehen und im Innenstadtbereich ihr Unwesen treiben, wie Polizeisprecher Thorsten Ohm „Bild“ bestätigte. Auf ihrer Webseite schreibt die Stadt Ahaus selbst von einer Gruppe, „die mutmaßlich aus ca. 20-30 Mitgliedern mit Migrationshintergrund im Alter von 9 bis 23 Jahren besteht“.
Die Liste der Vorwürfe gegen die Gruppe ist lang: Bedrohungen von Mitschülern, Schlägereien, Sachbeschädigungen, Ruhestörungen und auch Hausfriedensbruch werden der Gang vorgeworfen. Allein dem 12-jährigen Anführer der Gruppe werden 50 Straftaten zugeschrieben, wie „Bild“ berichtet.
Eltern berichten von Demütigungsvideos
Laut dem Sender WDR terrorisiert die Jugendgang seit letztem Herbst die Stadt. Betroffene Eltern berichteten, wie die Gruppe ihr Kind umzingelte, zu Boden drückte und schlug, während sie die Tat filmte. Von Demütigungsvideos sprechen die Eltern. Man wolle sich das nicht mehr gefallen lassen, so die Mutter eines Prügelopfers.
Die Stadt schreibt, die Jugendlichen seien „auch in anderen Situationen“ aufgefallen – etwa im Schlossgarten der Stadt, im Bahnhofumfeld und Schulen.
Polizei will „die Situation nicht hinnehmen“
Anzeige erstattete etwa Mike Jugel, dessen Sohn mehrfach von den Jugendlichen attackiert wurde. Der Vater schloss sich mit anderen Eltern von Opfern zusammen – sie fordern nun ein Ende der Übergriffe. Laut „Bild“ arbeitet die Polizei inzwischen mit dem Jugendamt und den Schulen zusammen, man wolle „die Situation nicht hinnehmen“, Ermittlungsverfahren seien eingeleitet.
Während Bewohner von Ahaus Angst vor der Bande haben, „ihnen aus dem Weg gehen“ und beschreiben, wie etwa ein älterer Mann als „Nazischwein“ beschimpft wurde, findet Bürgermeisterin Karola Voß (parteilos) die Situation „gar nicht so schlimm“, wie sie zu „Bild“ sagte. Man nehme „die Sache natürlich trotzdem ernst“ und befinde sich „in Gesprächen mit den Schulen“ und überlege „wie wir mit der Situation umgehen“.
mas