Verlagerung ins Ausland

Geheimes EU-Papier mit Schock-Prognose für deutsche Wirtschaft

07.03.2023
Lesedauer: 2 Minuten
Container-Carrier fahren auf dem Eurogate Container Terminal zu den Containerbrücken. Foto: Marcus Brandt/dpa/Archivbild

Das Wichtigste

  • Ein geheimes Papier der EU stellt der deutschen Wirtschaft eine schlechte Zukunftsfähigkeit aus.
  • Demnach blicken deutsche Unternehmen der Wirtschaft noch negativer entgegen als zu Zeiten der Corona-Pandemie.
  • Vor allem energieintensive Branchen sind stark betroffen.

Die Auswirkungen der Energiekrise treffen die Industrie in Europa deutlich stärker als die Wettbewerber in den USA und China. Dies geht aus einem Geheimpapier der EU-Kommission hervor, das der „Bild“ vorliegt.

„Preisentwicklung zwingt rund 40 Prozent der Unternehmen dazu, Investition in die grüne Transformation zurückzustellen“

Daran beschreiben Analysten, dass die Wirtschaft der Zukunft aktuell sogar negativer entgegenblickt als zu Beginn der Coronapandemie.

„Die Preisentwicklung zwingt rund 40 Prozent der Unternehmen dazu, Investitionen in die grüne und digitale Transformation zurückzustellen. Und fast jedes vierte Unternehmen erwägt (oder ist bereits dabei), Anteile, Produktion oder Arbeitsplätze ins Ausland zu verlagern“, heißt es darin über den deutschen Mittelstand.

Deutsche Top-Unternehmen investieren im Ausland

Aus einer Umfrage des „European Roundtable for Industry“ geht hervor, dass Geschäftsführer und Vorstandsbosse von EU-Unternehmen 34 Prozent der anvisierten Investitionen vorübergehend pausieren wollen, 15 weitere Prozent sogar dauerhaft.

Gegenüber den USA falle die Staatsförderung deutlich geringer aus, gegenüber China fehle es an Billigstrom aus der Solarindustrie.

Besonders energieintensive Branchen haben Probleme

Probleme ergäben sich in der Folge insbesondere für energieintensive Branchen wie die Chemie, das Baugewerbe oder die Metall-, Stahl-, Papier- oder Elektronikindustrie. Das Papier führt auf, dass in Stahlwerken in Bremen und Hamburg bereits die Produktion gedrosselt wurde. Zudem wollen Marktführer wie BASF, BMW oder Volkswagen Standorte verlagern oder in diese in China oder den USA investieren.

Klar scheint, dass nationale Subventionen die Problematik nicht lösen würden, dies soll auf europäischer Ebene geschehen. Sinkende Energiepreise würden enorm helfen, damit zu rechnen ist allerdings nicht. Wie jüngst aus einem Bericht von McKinsey hervorging, droht Deutschland für 2025 eine Versorgungslücke von vier Gigawatt.

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