Nato-Truppen in der Ukraine

Debatte nimmt vor Trumps Amtsantritt wieder Fahrt auf

25.11.2024
Lesedauer: 2 Minuten
Le Monde zufolge wurde die Debatte über die Entsendung von europäischen Truppen in die Ukraine während dieses Besuchs von Keir Starmer (l.) in Frankreich. Foto: Ludovic Marin/AFP

Nach der Freigabe des Einsatzes von Langstreckenraketen gegen russische Ziele beraten London und Paris laut Le Monde über die Entsendung von Truppen in die Ukraine.

Die Diskussion über die Entsendung europäischer Truppen zur Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland ist in Frankreich und Großbritannien „reaktiviert“ worden. Das berichtet die französische Zeitung Le Monde unter Berufung auf „übereinstimmende Quellen“. Die „größtenteils als geheim eingestufte“ Debatte wurde der französischen Tageszeitung zufolge im Hinblick auf einen potenziellen Rückzug der USA aus der Unterstützung für die Ukraine nach dem Amtsantritt von Donald Trump im kommenden Januar los gestoßen.

Am Samstag hatte Frankreichs Außenminister Jean-Noël Barrot in einem Interview mit der BBC bestätigt, dass auch sein Land der Ukraine erlaubt habe, Langstreckenraketen einzusetzen, um Ziele tief in Russland anzugreifen. Auf die Frage, ob Paris seine Truppen in die Ukraine schicken könnte, betonte der Chef der französischen Diplomatie: „Wir schließen keine Option aus.“

Obwohl der französische Präsident die Entsendung von Truppen in die Ukraine bereits nicht ausgeschlossen hatte, stieß die Idee bei mehreren Ländern, darunter auch Deutschland, auf Widerstand. Nach Angaben von Le Monde wurde die Diskussion jedoch während eines Besuchs des britischen Ministerpräsidenten Keir Starmer in Frankreich vor zwei Wochen wiederbelebt. „Zwischen dem Vereinigten Königreich und Frankreich laufen Gespräche über die Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich, insbesondere mit dem Ziel, einen Kern von Verbündeten in Europa zu schaffen, der sich auf die Ukraine und die europäische Sicherheit im weiteren Sinne konzentriert“, so eine britische Militärquelle gegenüber der Zeitung.

Frankreich: Keine „roten Linien“ bei Unterstützung der Ukraine

Vergangenes Wochenende hatte US-Präsident Joe Biden der Ukraine nach langem Zögern erstmals erlaubt, Waffen von größerer Reichweite für Angriffe auf das russische Hinterland einzusetzen. Daraufhin griff die Ukraine Ziele in Russland mit US-Raketen des Typs ATACMS wie auch mit von Großbritannien gelieferten Storm-Shadow-Marschflugkörpern an. Russland hatte am Donnerstag erklärt, die ukrainische Stadt Dnipro mit der neuartigen Mittelstreckenrakete Oreschnik angegriffen zu haben.

In seinem Interview mit der BBC sagte Frankreichs Außenminister, es gebe keine „roten Linien“, wenn es um die Unterstützung der Ukraine gehe: Das Land könne „in der Logik der Selbstverteidigung“ französische Langstreckenraketen auf Russland abfeuern, fügte Barrot hinzu, ohne jedoch zu bestätigen, ob französische Langstreckenwaffen bereits eingesetzt wurden.

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