In Deutschland scheint die Sache klar: Die Mehrheit wünscht sich Umfragen zufolge Kamala Harris (60) als künftige Präsidentin der USA. Anders der FDP-Generalsekretär!
Bijan Djir-Sarai (47) will sich im Interview mit BILD-Vize Paul Ronzheimer nicht auf einen Wunsch-Kandidaten festlegen. „Das entscheiden zum Glück die Amerikaner selbst. Und die werden einen Teufel tun, uns zu gefallen oder für uns zu wählen.“
► Trotz Neutralität in der Kandidatenfrage glaubt er an einen Sieg Trumps: Wie groß die Wahrscheinlichkeit für einen Sieg des Republikaners ist? Djir-Sarai: „60 zu 40 für Trump.“
Der FDP-Politiker mahnt einen differenzierteren Umgang in der Debatte um die amerikanischen Präsidentschaftskandidaten an. Zu meinen, nur weil Trump etwas sage, sei das falsch: „Das ist viel zu plump“, erklärt Djir-Sarai. Man dürfe nicht sagen: „Der ist automatisch böse, und die ist automatisch gut.“
Lob für Trumps Nahostpolitik
In der Außenpolitik findet der FDP-General lobende Worte für Trump. Dessen Nahostpolitik sei weitaus erfolgreicher gewesen als die von Barack Obama (63) und Joe Biden (81): „Die waren schon in der Lage zu erkennen, welche Maßnahmen im Mittleren Osten relevant sind“, sagte Djir-Sarai.
Für den in Teheran geborenen FDP-Politiker war die harte Linie Trumps gegenüber dem Iran genau richtig: „Die Trump-Administration hat zu einem frühen Zeitpunkt gesagt, dass das Atomabkommen gegen die Interessen des Westens ist.“ Und dieses habe Teheran in den letzten Jahren gestärkt.
Was, wenn Trump gewinnt?
► Für den Fall eines Trump-Sieges fordert Djir-Sarai eine pragmatische Haltung: „Ich werde niemals zu den Leuten gehören, die sagen, nur weil Trump gewonnen hat, muss man sich von Amerika distanzieren. Nein, das wäre definitiv falsch.“
Amerika werde knallhart nach seinen Interessen handeln. „Wir müssen in der Lage sein, uns darauf vorzubereiten.“