SPD-Beben

Kevin Kühnert tritt zurück!

07.10.2024
Lesedauer: 2 Minuten
Er könne „im Moment“ nicht über sich hinauswachsen, „weil ich leider nicht gesund bin“, erklärt Kühnert Foto: JOHN MACDOUGALL/AFP

„Weil ich leider nicht gesund bin“

Beben in der SPD: Generalsekretär Kevin Kühnert (35) hört auf! In einem Schreiben an die SPD teilte Kühnert seinen sofortigen Rücktritt mit.

In dem zweiseitigen Brief an die „lieben Genossinnen und Genossen“ (liegt BILD vor), teilt Kühnert mit: „Ich habe unsere Parteivorsitzenden Saskia (Esken) und Lars (Klingbeil) vor wenigen Tagen informiert, dass ich vom Amt des SPD-Generalsekretärs heute zurücktrete. Für ihr Verständnis und ihre Empathie danke ich den beiden ebenso, wie für unsere besonders enge und freundschaftliche Zusammenarbeit.“

Kühnert will auch nicht mehr in den Bundestag: „Ich habe außerdem die Vorsitzenden der SPD Tempelhof-Schöneberg darüber informiert, dass ich auch für eine erneute Kandidatur bei der kommenden Bundestagswahl nicht zur Verfügung stehe.“

Kühnert tritt zurück und verabschiedet sich (vorerst) komplett aus der Politik! Nach BILD-Informationen war nur ein ganz kleiner Zirkel in die Entscheidung eingeweiht. Selbst führende Genossen wurden von dem Rücktritt kalt erwischt.

Als Grund für den Rücktritt gibt Kühnert gesundheitliche Gründe an. Er könne „im Moment“ nicht über sich hinauswachsen, „weil ich leider nicht gesund bin. Die Energie, die für mein Amt und einen Wahlkampf nötig ist, brauche ich auf absehbare Zeit, um wieder gesund zu werden. Deshalb ziehe ich die Konsequenzen“, schreibt Kühnert.

Nach BILD-Informationenhandelt es sich um eine psychische Erkrankung. Als Kühnert merkte, dass es ihm immer schlechter geht, hat er sich an seinen Freund und Parteichef Klingbeil gewandt. Beide sollen über einen längeren Zeitraum immer wieder über den Gesundheitszustand gesprochen haben. Kühnerts Rückzugsentscheidung fiel aber komplett selbstbestimmt.

Aus Parteikreisen heißt es: So ein Schritt erfordert „viel Mut und Selbstreflexion. Dafür zollen wir Kevin höchsten Respekt.“

Kühnert ist krankgeschrieben und in medizinischer Behandlung. Er wird in der nächsten Zeit keine öffentlichen Termine wahrnehmen.

SPD sucht jetzt einen Nachfolger

Kühnerts Nachfolger muss den Wahlkampf für Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) organisieren.

Der Job des Generalsekretärs ist knüppelhart, 16-Stunden-Tage sind keine Ausnahme. Kühnert hat wegen der Belastung z.B. aufgehört, Alkohol zu trinken.

Kühnert stand zuletzt aber auch intern in der Kritik. Grund u.a.: die heftige Wahlschlappe bei der Europawahl. Dort war die SPD im Juni auf 13,9 Prozent abgestürzt. Den Wahlkampf hatte Kühnert zu verantworten.

Am Montagabend schaltet sich das SPD-Präsidium ab 18 Uhr digital zur Sondersitzung zusammen. Dann soll über die Nachfolge beraten werden.

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