Seit 14 Tagen kontrolliert die Bundespolizei Reisende an allen deutschen Grenzen. Die Auswertung zeigt: Auch im Westen haben die Beamten Hunderte Menschen zurückgeschickt. Zudem vollstreckten sie zahlreiche Haftbefehle.
Mit der Ausweitung der deutschen Grenzkontrollen auf alle Landgrenzen sind seit Mitte September weitere zusätzliche unerlaubte Einreisen registriert worden. Insgesamt 838 Fälle stellten die Beamten an den Grenzen zu Frankreich, Belgien, Luxemburg und den Niederlanden fest, wie die Bundespolizei der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mitteilte. Der Großteil davon entfiel auf die französische Grenze. Weitere 18 unerlaubte Einreisen wurden zwischen dem 16. September und dem 2. Oktober an der dänischen Grenze festgestellt.
Seit dem 16. September werden an sämtlichen deutschen Grenzen Kontrollen durchgeführt, um die Zahl unerlaubt Einreisender einzudämmen. Neu sind die Kontrollen an den Landgrenzen zu Dänemark, Belgien, den Niederlanden und Luxemburg. An der Grenze zu Frankreich gab es wegen der Olympischen Spiele bereits seit Ende Juli vorübergehende Kontrollen. An den Grenzen zu Polen, Tschechien, Österreich und der Schweiz wird schon länger kontrolliert.
An den Westgrenzen wurden seit Mitte September 539 Mal Menschen zurückgeschickt, an der dänischen Grenze 14 Mal. An den Westgrenzen wurde 25 Menschen mit einer Wiedereinreisesperre die Einreise verweigert, im Norden waren es drei Personen. Doch es geht nicht nur um unerlaubte Einreisen: An allen neun Landgrenzen vollstreckten Bundespolizisten zudem seit Mitte September 387 offene Haftbefehle.
In zwei Wochen fast 2500 unerlaubte Einreisen festgestellt
Am Dienstag hatte die Bundespolizei bereits mitgeteilt, seit Ausweitung der Grenzkontrollen seien insgesamt 2448 unerlaubte Einreisen festgestellt worden. Sie bezog sich dabei aber auf den Zeitraum vom 16. bis zum 30. September und schlüsselte nicht auf, welcher Anteil davon auf die neu kontrollierten Grenzabschnitte entfiel.
In 1419 Fällen insgesamt seien die Einreisewilligen bereits an der Grenze zurückgewiesen worden, hieß es. In 127 weiteren Fällen seien „aufenthaltsbeendende Maßnahmen“ angewandt worden. Das bedeutet in der Regel, dass sich Einreisende bereits auf dem Gebiet der Bundesrepublik befanden, dann aber in das Land zurückgebracht wurden, aus dem sie kamen. 69 weitere an der Grenze angetroffene Menschen seien bereits mit einer Wiedereinreisesperre für Deutschland belegt gewesen und daher an der Einreise gehindert worden.
Zudem gab die Bundespolizei bekannt, in dem Zwei-Wochen-Zeitraum vom 16. bis 30. September 49 Schleuser festgenommen zu haben. Das Bundesinnenministerium hatte die Grenzkontrollen zum Schutz der inneren Sicherheit und zur Reduzierung irregulärer Migration angeordnet.
dpa/coh