Spiegel in der Kritik

Offener Brief der Berliner Zeitung an den Spiegel: Woher kommt diese Lust am taktischen Foul?

27.09.2024
Lesedauer: 28 Minuten
Der Spiegel berichtet? Der Spiegel kann auch diffamieren. Bildquelle: Raban Ruddigkeit

Der Spiegel liefert einen seltsamen Artikel über die Berliner Zeitung. Wir fragen uns: Warum ist es so schwer, fair über Andersdenkende zu berichten? (aktualisiert: Leserkommentare)

Dies ist ein Offener Brief der Chefredaktion und des Herausgebers der Berliner Zeitung an die Chefredaktion des Nachrichtenmagazins Der Spiegel. Hintergrund ist die Recherche der Spiegel-Redaktion zu einem Text über den Verleger Holger Friedrich und den Berliner Verlag, der am 27. September 2024 im Spiegel erschienen ist.

Sehr geehrte Frau Amann, sehr geehrter Herr Kurbjuweit,

der Spiegel hat unter dem Titel „Die Alternativmedienmacher“ einen Artikel über die Berliner Zeitung gebracht. Wir nehmen dies zum einen als Ausdruck einer gewissen Wertschätzung. Dass sich der Spiegel zum wiederholten Mal und in derartiger Ausführlichkeit mit der Berliner Zeitung beschäftigt, zeigt: Unsere Arbeit muss von Relevanz sein. 

Kritische Berichterstattung über unsere Arbeit ist in Ordnung und willkommen. Was wir jedoch nicht verstehen: Obwohl wir Ihnen mehrfach angeboten haben, sich sachlich und umfassend über die Themen zu informieren, über die Sie schreiben wollen, haben Sie unsere Angebote mehrfach ignoriert. Unser Vorschlag, Fragen zur Berliner Zeitung in einem transparenten Verfahren zu klären und ein vollständiges, widerspruchsfreies und gerne auch kritisches Bild von unserem Haus zu zeichnen, wurde nicht aufgegriffen. Stattdessen werden Journalisten und Autoren diskreditiert – wogegen wir uns verwahren. Die Kolleginnen und Kollegen leisten hervorragende Arbeit, die die Grundlage unseres Erfolgs auf dem Lesermarkt ist.

Das Ergebnis: Statt zu berichten, diffamieren Sie. So lassen Sie Ihren Reporter ehemalige Mitarbeiter des Berliner Verlags befragen, die sich anonym negativ über ihren früheren Arbeitgeber äußern. Zitate von aktuellen Mitarbeitern, mit denen der Reporter gesprochen hat, werden dagegen weggelassen – vielleicht, weil sie nicht in das vorgefasste Narrativ gepasst haben?

Der Schriftzug des Berliner Verlags auf dem Haus des Berliner Verlags, wo die Redaktion der Berliner Zeitung residiert. Quelle: Berliner Verlag

Als Journalisten kennen wir die Versuchung, mit vermeintlichen Skandalen über Personen mehr Aufmerksamkeit zu erregen als mit sachlichen Berichten über Institutionen. Doch hatten wir gehofft, dass der Spiegel an einer ehrlichen Auseinandersetzung interessiert ist. Wir dachten, Ihr Reporter will die Fakten erfahren, um sagen zu können, was wirklich ist. Diese Hoffnung hat sich jedoch mit Ihrer Berichterstattung erneut nicht erfüllt.

Ähnliche Erfahrungen haben wir auch in der Vergangenheit gemacht. Insbesondere an der Person unseres Verlegers haben sich Ihre Reporter in der Vergangenheit gründlich abgearbeitet, meist ungenau und ohne vor persönlicher Diffamierung und Diskreditierung zurückzuschrecken.

Der Fokus des aktuellen Berichts folgt leider in weiten Teilen diesem tendenziösen, unprofessionellen Muster. Es wirkt, als gäbe es beim Spiegel eine regelrechte Lust daran, Akteure des Berliner Verlags mit taktischen Fouls aus dem Spiel zu nehmen.

Das ist unprofessionell. Denn so bleibt die wirklich relevante Geschichte – die publizistische Ausrichtung sowie die wirtschaftliche und technologische Transformation des Berliner Verlags während einer existenziellen Krise der Medien – auf der Strecke. Die engagierte Arbeit vieler Beteiligter, die täglich zusammenkommen, um einen innovativen Beitrag zum kooperativen, nichtdiskreditierenden gesellschaftlichen Diskurs zu leisten, wird nicht beschrieben.

Die instabile politische Situation in vielen westlichen Gesellschaften hat wesentlich mit dem Bedeutungsverlust der herkömmlichen Medien zu tun. Ein wichtiger Teil der gesellschaftlichen und politischen Willensbildung verliert mehr und mehr an Wirkung. Der Spiegel wäre in diesem Prozess wichtig. Doch die aktuelle Berichterstattung über die Berliner Zeitung lässt befürchten, dass notwendige Selbstreflexionskräfte im Spiegel weiter erodieren. Könnte es sein, dass die Affäre Claas Relotius oder die fehlerhafte Berichterstattung über Till Lindemann keine Einzelfälle waren, sondern ein strukturelles Defizit aufzeigen?

Wir werden unsere Arbeit wie in den vergangenen fünf Jahren fortsetzen: Den Mächtigen auf die Finger schauen, Kritik üben, eigene Meinungen äußern und andere Perspektiven zulassen. Unser Ziel bleibt es, Debatten anzuregen und unseren Lesern zu zeigen, dass offener Diskurs und konstruktiver Austausch auch in diesen schwierigen Zeiten möglich sind.

Wir werden uns auch weiterhin entschieden gegen unfaire Diskreditierungen durch andere Medien und gegen die Verbreitung von Unwahrheiten wehren. Wir werden uns weiter unerschrocken und unabhängig engagieren, um einen Beitrag zu einer lebendigen, freiheitlichen und demokratischen Presse zu leisten.

Mit kollegialen Grüßen

Dr. Tomasz Kurianowicz (Chefredakteur),

Moritz Eichhorn (stellv. Chefredakteur),

Dr. Michael Maier (Herausgeber Berliner Zeitung)

Margit J. Mayer (Herausgeberin Berliner Zeitung am Wochenende)

Leserbriefe zum Text „Offener Brief der Berliner Zeitung an den Spiegel“:

Hallo Berliner Zeitung


Ich habe mein Spiegelabo, nachdem ich 50 Jahre wöchentlich den Spiegel von hinten bis vorne gelesen hab, gerade gekündigt und mich für ein Onlineabo der Berliner Zeitung entschieden, es war nicht mehr zum Aushalten. Kann sein, der Spiegel ist „meinungsstark“, das heißt, er gibt den Meinungskorridor, in dem eine Meinung angesagt und zulässig ist, vor.
Aber das kritische Blatt, das einem Informationen an die Hand gab, auf deren Grundlage Mensch sich so oder so eine eigene Meinung bilden konnte, ist er nicht mehr. Er trottet im Tross des schwarz-rot-grünen Kapitals daher, ein Lifestyle-Blatt für die Gutverdienenden.
Die Ansätze in der Berliner Zeitung stimmen mich hoffnungsfroh.
Unterschiedliche Perspektiven, Informationen, die Mensch sonst im Medienmainstream nicht findet, vielleicht ein bisschen berlinlastig, berichtet doch auch mal über die Vororte.
Ich wünsche eurer (meiner) Zeitung viel Erfolg
Kopf hoch, ihr seid besser, als ihr denkt.

Andreas Hollweg, Oldenburg

Danke, sehr gut!

Ich hatte den Spiegel schon fast vergessen. Und dass die Berliner Zeitung schon zu den „Alternativmedien“ zählt, wusste ich auch nicht:)). Beim Spiegel handelt es sich meiner wenigen Erfahrungen nach um hoffnungslos überalterte regierungsnahe Männer und deren weltfremde Gefolgschaft von jungen Emporkömmlingen, die wirklich ALLES für ihre vermeintlich gute Story tun.

Ute Strassburger

Erst der bayerische Verfassungsschutz, nun das ehemalige „Sagen was ist“- Relotiusblatt. Herrlich! Wie in Ihrem Offenen Brief bereits süffisant bemerkt: Der Erfolg der guten und wahrlich derzeit objektivsten (oldschool) Berichterstattung im deutschen regierungskonformen Blätterwald scheint viele Behörden und Konkurrenten nervös zu machen. Wie tief will der Spiegel eigentlich noch sinken, dass er sich dermaßen die Blöße geben muss?

Olaf Hanßmann


Ich hoffe, der Artikel ist nicht hinter einer Bezahlschranke … Claas Relotius war kein Einzelfall. Eitelkeit und Druck haben, soweit ich das beurteilen kann, zu diesem Lügen und Betrügen geführt. Nun zumindest konnte Relotius gut erfinden. Der Spiegel ist seit Jahrzehnten eine Bild-Zeitung für Abiturienten. Obwohl, nein. Die Bild-Zeitung ist zumindest fair gegen Israel. Der Spiegel ist auch da ein Hetzblatt. Journalisten werden immer ausschmücken und deuten, es sind Menschen mit Meinungen. Aber wie Egon Erwin Kisch erwähnte, ist nichts so spannend wie die Wahrheit. Und damit hat der Spiegel nichts zu schaffen. Es ist ein Schmierblatt und eine Verdummungsbande.

Beate Winzer

Ach, liebe Berliner Zeitung, Sie wissen gar nicht, wie oft ich mich über Artikel in Ihrer Zeitung freue oder ärgere oder sie mich zu neuen Überlegungen führen, zum Widerspruch oder zum Zuspruch animieren. Woran liegt’s? Es ist die Vielfalt der Meinungen, die in Ihrer Zeitung artikuliert werden. Sie bilden den so wohltuenden Unterschied zu dem in vielen führenden Zeitungen und Zeitschriften vorherrschenden und wenig voneinander zu unterscheidenden Duktus ab.

Der Spiegel, den ein ehemaliger Chef von mir einst als „Bild-Zeitung für Zahnärzte“ bezeichnete, nimmt sich einmal mehr den männlichen Part Ihres Besitzerpaars vor, das sich schon einmal von den Besitzern anderer deutscher Zeitungen von mindestens regionaler Bedeutung dadurch unterscheidet, dass es nicht aus Westdeutschland stammt. Wenn das nicht an sich schon schlimm genug ist, kommt noch hinzu, dass Holger Friedrich sich einst nur 15 Monate als IM des MfS – nach Erpressung dazu – bereitgefunden hatte. Als ein so kleiner Fisch ist er als Autor für die „Zahnärzte-Bild“ selbst nicht geeignet. Vor kurzem ist die Berliner Zeitung schon von den Schlapphüten des bayerischen Verfassungsschutzes angezählt worden. Mal abgesehen davon, dass Überwachung der Presse durch die aktuellen „Organe“ eigentlich einen Aufschrei der sich frei wähnenden Medien hervorrufen müsste, ist es zudem am Ende ein Ritterschlag. Also: Lassen Sie sich nicht beirren, machen Sie weiter so wie bisher: Die Berliner Zeitung ist unter den Regionalen ein Unikat, was per se Neid und Missgunst hervorbringen muss.

Dr. Matthias Judt, Leipzig

Liebe Berliner Zeitung,

Gratulation und danke für diesen Offenen Brief! Da freut mich meine schon vor einiger Zeit getroffene Entscheidung für das Digital-Abo gleich noch „a bisserl mehr“.

Ich freue mich weiter jeden Tag auf viele neue lesenswerte Artikel aus eurer Redaktion – fachlich kompetent, breit & tief und vielfältig im Spektrum, sachlich beim Thema (schreiben, was ist und was man weiß und auch was man nicht weiß), transparent und offen und v. a. mit der Fähigkeit zur permanenten kritischen Selbstreflexion des eigenen Tuns.

Bitte macht weiter so … Wir brauchen Medien wie euch!

Viele Grüße aus Bayern

Wolfgang Mairiedl  

Liebe Autoren, es ist verständlich, dass Sie sich gegen Unterstellungen und entstellende Berichte wehren. Es dürfte fraglich sein, ob es einen Sinn gibt und fruchtbare Dialoge daraus erwachsen. Ich darf mich ohne Übertreibung als Langzeitbeobachterin der Presselandschaft bezeichnen. Die inhaltliche Ausrichtung vieler heutiger Presseorgane, ebenso wie die Nachrichtensendungen der ÖRS, wirken getaktet. Die Form der Freund-Feind-Haltung allerdings ist nichts Neues. In den Zeiten des Kalten Krieges oder auch globaler betrachtet der Kriege in Südostasien, vulgo Vietnam-Krieg und Folge, waren die Berichte schon recht gut zuordenbar. Das Freund-Feind-Muster hat eine erstaunliche Wiederbelebung erfahren, auch auf die deutsche Politik betrachtet. Dabei fällt auf, dass neben den internationalen Konflikten eine Konfrontationsfreude zu beobachten ist, die auch innenpolitische Fragen erfasst. Anstelle von differenzierten Einschätzungen trifft man auf fertige Gutachtenstempel, die eine differenzierte Betrachtung und Einordnung unmöglich machen. Das Erfreuliche an Ihrer Zeitung ist, dass differenzierte Berichte den Entscheidungsraum des Lesers nicht einengen. Die journalistische Regel der Trennung von Nachricht und Kommentar ist heute in weiten Bereichen, TV-Sendungen eingeschlossen, wie Karthago nach dem Dritten Punischen Krieg, nicht mehr wahrnehmbar. Wenn durch Diffamierung der freie Diskurs angegriffen wird oder gar unterbunden, ist es Zeit, sich Sorgen zu machen. Also, weiter so!

Beatrix Isensee

Liebes Zeitungsteam,

ich war und bin so überrascht, dass es in Ihrer Zeitung eine Meinungsvielfalt gibt! So sollte die Medienlandschaft gestaltet sein. Das fördert das Denken, die Meinungsbildung. Ich empfehle Ihre Zeitung ständig durch mein Lob weiter. Bitte bleiben Sie so bunt.

Mit herzlichem Gruß

Gelia Koppe

Als noch relativ neue BRD-Bürgerin bin ich doch immer wieder erstaunt, welch eine undemokratische Entwicklung die Demokratie nehmen kann. Ich atmete buchstäblich auf, als die Berliner Zeitung den gesellschaftlichen Diskurs geöffnet hatte. Ich lese sie jetzt also regelmäßig online und ab und zu auf herkömmliche Weise! Mit wachem Interesse und vor allen Dingen, weil sich mein Wissen, meine Erfahrungen, also meine Sicht auf Entwicklungen in unserem Land hier oft genug wiederfinden. Das habe ich lange vermisst.

Heidi Schmidt

Liebes Team,

ja, der Spiegel und seine Wandlung, das ist ein Thema. Warum dreht Ihr den Spieß nicht mal um? Das interessiert eure Leser. Es ist eine Werbung für die Zeitung bei Nochnichtlesern. Zu schreiben gäbe es genug. Zum Beispiel über den Geist des Systems Relotius, der weiterhin dort umgeht. So könnte man etwa die Frage stellen, was aus dem leitendenden Redakteur wurde, der Relotius und Moreno mit dem von ihm erwünschten Rechercheergebnissen im Gepäck auf eine Reportagereise in die USA schickte (siehe das Buch von Juan Moreno zu diesem Komplex). Es war zumindest nicht Relotius allein, der sich das alles ausgedacht hat.

Und es gibt weitere komische Gestalten beim Spiegel, bei denen sich ein näherer Blick lohnt. Melanie Amann zum Beispiel. Interessant wäre es auch, mal nachlesen zu können, wie der Spiegel zur Partei-Postille der Grünen wurde. Gab es vielleicht auch hier eine feindliche Übernahme, wie sie Palmer bei den Jung-Grünen ausmacht?

Beste Grüße

Egbert Meyer

Herzlichen Dank,

an alle Verantwortlichen der Berliner Zeitung, sich von der restlichen Medienblase so wohltuend abzusetzen.

Kein intelligenter Mensch braucht das betreute Denken der vermeintlichen Leitmedien.

Danke

Bernd Kirner

DANKE und weiter so, hoffentlich in ungestörterer Arbeitsatmosphäre. Schön zusammengefasst als Antwort gegen Prozesse, die inzwischen vielerorts ablaufen, unsere Welt immer weiter degenerieren lassen … falsch, unschön sowie unnötig und pathologisch sind. Alles Gute und Freude trotz allem weiterhin an der journalistischen Arbeit.

Tina Richter

Sehr geehrte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen,

richtig, sich wehren. Ihre Zeitung ist sehr beliebt geworden, ich habe auch ein kleines Abo. Neid haben Sie sich erarbeitet.

Einst war der Spiegel das Magazin, was man gelesen haben musste, wo viele ein Abo hatten, losrannten, um die neueste Ausgabe zu ergattern.

Ich kenne in meinem großen Umfeld niemanden mehr, der den Spiegel kauft. In unserem Rewe-Markt verringert sich nicht der Spiegel-Stapel, nur beim Focus. Was aus dem einst auch von uns begehrten Spiegel wurde, ist ein völliger Absturz. Früher hätte man das Propagandablatt genannt – heute kauft man ihn einfach nicht mehr.

Weitermachen, liebe Berliner Zeitung, Sie sind sehr gut, ausgewogen, nicht politisch einseitig, demokratisch eben … so wie früher einst andere Medien auch waren.

Mit freundlichen Grüßen

Sonja Dubbke, Berlin

Liebe Chefredaktion der Berliner Zeitung,

danke für die Veröffentlichung Ihres Briefes an den Spiegel.

Allerdings ist mir nicht klar, ob Sie tatsächlich meinen, dass Ihr Appell auf Fairness in irgendeiner Weise fruchten könnte?

Falls ja, dann tun Sie mir ob Ihrer Naivität leid.

So wie man früher den Spiegel als „Sturmgeschütz der Demokratie“ bezeichnet hat, ist heute die Bezeichnung „Sturmgeschütz der linksautoritären Parteien“ richtig.

Relotius ist keine Ursache, sondern Symptom einer verlogenen Medienkultur, bei der Appelle nichts mehr bewirken, weil das nur funktionieren würde, wenn Anstand und Einsicht in Resten noch vorhanden wären.

Sehen Sie sich solche Protagonisten wie Herrn Lobo an?! Gibt es beim Spiegel (wie bei Ihnen) dazu Gegenspieler?

Ich kenne sie nicht.

Es handelt sich um ausschließliche Blasenbewirtschaftung, wer braucht da noch Diskurs und Argumente?!

Aber ich wünsche Ihnen, dass Ihre Hoffnungen zuletzt sterben – das werden sie!

Herzliche Grüße

Dr. F. Vizethum

Liebe Berliner Zeitung,

ich weiß nicht mehr, was ich sagen soll. Ich habe den Spiegel-Artikel über euch noch nicht gelesen, aber euren „Offenen Brief“.

Was soll ich sagen … Ihr seid einfach nur noch peinlich. Keine Ahnung, warum Ihr bei jeder Kritik an eurer Arbeit anfangt rumzujammern wie schmollende Kleinkinder. Vielleicht solltet Ihr eine regelmäßige Rubrik „Offene Briefe“ einführen. Wenn ich mein Abo nicht schon längst gekündigt hätte, würde ich es jetzt tun. Ich habe einfach keinen Bock mehr auf diese dauereingeschnappte Grundhaltung.

Und diese Sonntagsselbstbeweihräucherung vor kurzem war tatsächlich schwer zu ertragen. Als hättet Ihr euch alle zusammen vor dem Spiegel einen abgewichst und wurdet jetzt dabei ertappt.

Ihr habt doch mit der AfD mittlerweile eine ganze Menge gemeinsam. Sich als einsamer Rufer gegen das angebliche Establishment stilisieren. Den Fremdenhass im Osten nicht kritisieren, sondern eher rechtfertigen. Denn der Osten ist ja 35 Jahre nach dem Mauerfall angeblich noch irgendwie das arme Opfer. Genau wie Ihr und die AfD, wenn man euch diesen Schwachsinn dann mal um die Ohren haut. Immer dieses „Mimimi“, wenn euch oder der AfD mittels Meinungsfreiheit gesagt wird, dass Ihr einfach Stuss labert. Ihr seid nur noch ein Blatt für Frustrierte, die auf Spaltung stehen.

Dass Ihr irgendwann mal falsch abgebogen seid, merkt Ihr gar nicht. Auch der Beifall aus Ecken, die eher trüb sind, stört dabei nicht mehr. Hauptsache, die Kasse klingelt, weil Ihr euch eurer Zielgruppe immer weiter annähert.

Die nächste Leserbriefseite wird sicher wieder eine lange Liste mit Liebeserklärungen an euch und Hasskommentaren ob des grundverdorbenen Westmediums, der „Systempresse“, die nur versucht, euch Helden der freien Meinungsäußerung kleinzumachen.

Kurz gesagt: Ihr werdet noch ’ne Menge neue Leser finden, denn Ihr seid die neurechte Avantgarde. Der fettgedruckte Pups am Ende eures Sonntagsimpressums ist doch längst für’n Arsch.

Beste Grüße

Stefan Klein, Berlin-Köpenick

Sehr geehrte Redaktion,

ich beziehe mich auf Ihren Artikel, in welchem Sie der Spiegelredaktion unfaire journalistische Arbeit vorhalten. Dies ist leider seit langem zu beobachten und ein Grund für mich, dieses Presseorgan weder zu kaufen noch zu lesen.
Nun, ich schätze Ihre Zeitung als ziemlich ausgewogen und für eine faire Berichterstattung im Umgang mit den Beteiligten im Zeitgeschehen.
Danke dafür der Redaktion und auch Ihrem Verleger.
Mit freundlichen Grüßen

Dr. Fritz Bartels Kiel

Liebe Berliner Zeitung,

woher kommt es, dass ich das schon seit mindestens zwei Jahren so sehe:

Der Spiegel ist zu einem arroganten, transatlantischen Propagandablatt mit kaum noch lesbaren Beiträgen verkommen. Er predigt Hass gegen Andersdenkende, besonders auch gegen den Osten.

Die Berliner Zeitung ist in den letzten zwei Jahren (für mich) immer besser geworden: gut recherchierte und mit Verstand geschriebene Beiträge, große Vielfalt und kritische Themen, an die sich der linientreue Mainstream nicht rantraut bzw. nicht ranwill. Bravo! Ihr seid die einzige Zeitung in Berlin und DE, die man lesen kann!

Weiter so und beste Grüße

Stephan Arndt

Hab` mir grad mal die Leserkommentare angesehen. Alle positiv! Echt?

Ich habe bisher noch nicht mal eine einzige Antwort von Euch auf meine Feedback-Briefe bekommen. Schon seltsam.

Von „Meinungsvielfalt“ habe ich bis jetzt bei der Berliner Zeitung der letzten Jahre nichts mehr bemerkt. Ich will eigentlich auch gar keine Meinungsvielfalt, ich will Sachlichkeit. Keine Hetze, wie sie bei Euch zu finden ist.

Summa summarum, danke, dass Ihr mich auf den Spiegel-Artikel aufmerksam gemacht habt!

Christine Schulz-Wittan

Liebe Berliner Zeitung,
 
heute Morgen lese ich „Offener Brief der Berliner Zeitung an den Spiegel: Woher kommt diese Lust am taktischen Foul?“

Leider konnte ich nicht beurteilen, was der Spiegel geschrieben hat. So habe ich versucht, das im Internet herauszufinden. Das Ergebnis ist ernüchternd: „‘Berliner Zeitung‘ – Die Alternativmedienmacher – Seit der Ost-Berliner Softwaremillionär Holger Friedrich mit seiner Frau Silke die ‚Berliner Zeitung‘ übernommen hat, herrscht dort viel Verständnis für Autokraten, Impfgegner und Russlanderklärer. Von der Ukraine sieht man sich bedroht. Protokoll einer Disruption.“ Diese kurzen Sätze charakterisieren ziemlich genau die neue Art der Berichterstattung in vielen „demokratischen und freien“ Medien. Doch im Grunde ist sie sehr alt, weil sie sehr, sehr viele Menschen an die Berichterstattung der sozialistischen Presse der DDR erinnert.
 
Erfrischend dagegen Ihre Mitteilung im Offenen Brief: „Wir werden unsere Arbeit wie in den vergangenen fünf Jahren fortsetzen: Den Mächtigen auf die Finger schauen, Kritik üben, eigene Meinungen äußern und andere Perspektiven zulassen. Unser Ziel bleibt es, Debatten anzuregen und unseren Lesern zu zeigen, dass offener Diskurs und konstruktiver Austausch auch in diesen schwierigen Zeiten möglich sind.“

Sogar der Bayerische Verfassungsschutz bestätigt uns Ihre gute Arbeit und schafft so Vertrauen: „Das Bayerische Landesamt für Verfassungsschutz greift die Berliner Zeitung mit diffusen und unwahren Unterstellungen an. Wieso passt den Münchnern der freie Meinungsaustausch nicht?“
 
Das haben wir bemerkt und sind deshalb von einer angepassten Zeitung (RND), welche die Lokalberichterstattung völlig aufgegeben hat, auf eine vielfältige Zeitung – auf die Berliner – umgestiegen.

Mit freundlichen Grüßen
Stefan Pirnack, Niemegk

Guten Tag,

Sie sehen in mir (61) einen Unterstützer, auch wenn ich nicht alles in der Berliner Zeitung inhaltlich teile.

Nur eins ist für mich offen: Warum veröffentlichen Sie die Leserbriefe zu dem Offenen Brief?

Das war bis vor 1989 in der Berliner Zeitung Usus – ganze Brigaden aus VEB kamen zu Wort. Aber so weit gehen Sie doch hoffentlich nicht, oder?

MfG,

Olaf Möller

Sehr geehrte Damen und Herren,

schon lange ist mir die unausgewogene und inzwischen teilweise schon hetzerische Berichterstattung im Spiegel aufgestoßen. Ich kann da auch keine linken Positionen erkennen. Es ist einfach nur noch übel.

Da traf es sich gut, dass der Spiegel gegen die Berliner Zeitung schoss. Ich habe heute ein Abo bei Euch abgeschlossen.

Viele Grüße

Joachim Schorlemmer

Ich lese Ihre Zeitung hin und wieder, weil ich mich dann so schön aufregen kann, zuletzt über einen überaus China-freundlichen Bericht mit frechen Auslassungen.

Ansonsten: Lügen sind keine Meinung und Vermutungen sind schlechter Journalismus.

Die regelmäßigen Beiträge über queeres Leben hingegen erfreuen mich.

Mit besten Wünschen für unsere Pressefreiheit

Ihre

R. S. Weber

Moin, mein Kommentar zum Spiegel:
Im Prinzip Zustimmung. Nur eine kleine Korrektur: beim SPIEGEL korrodiert nichts. Er war schon immer so.

Sie interessieren sich für Dich, stellen freundlich Dutzende von Fragen, Du bewirtest die Damen und Herren aus HH, denkst na mal schauen, und dann kommt ein Artikel, der dir den Atem raubt. Hetze pur.

Der SPIEGEL berichtet nicht. Von nichts. Er bedient Narrative der Erfolgs, des Scheiterns und/oder der Niedertracht. Es steht von vornherein fest, was die polemische Stoßrichtung seiner Artikel ist, die „Recherche“ dient nur der Sammlung dafür geeigneter Zitate und Belege, Indizien und Vermutungen. Das ist das Prinzip SPIEGEL. Dazu gehört auch, dass der SPIEGEL nicht wie andere (z.B. die Berliner Zeitung, oder auch die ZEIT oder SZ, immer noch bisweilen, wie ich mir sagen lasse) ein Spektrum von Meinungen zu Wort kommen lässt. Wie die Springerpresse, deren pseudointellektuelles Pendant er ist, lässt er da lieber nichts anbrennen.

Dass dieses Blatt überhaupt noch von irgendwem ernst genommen wird, auch nach Relotius, ist ein Witz. Dieser Witz verweist erstens auf den Zustand der deutschen Öffentlichkeit, zweitens auf ein übergeordnetes Phänomen der deutschen Presselandschaften. Ergebnisoffene Recherche war schon immer ein Problem, sprich: nicht gefragt. Gar nicht mal wegen politischer Ausrichtungen, sondern als falsches Verständnis von Lesererwartung.

Egal worüber die deutsche Presse berichtet, sie bedient VORURTEILE. Immer. Als freie Autoren haben wir erleben dürfen, wie völlig ahnungslose Redakteure in unseren Texten begriffslos rumfuhrwerkten, weil sie fanden, es müsse da was anderes rauskommen. Nach dem Motto: Wen interessiert die Wahrheit? Wir wollen was verkaufen!

Ich habe die Berliner Zeitung in meinem Browser als Eröffnungsseite, und ärgere mich oft genug über manchen saudummen Artikel. Aber es gibt hier noch ein Spektrum. Dass das Anliegen der Redaktion, die Realitäten und Sichtweisen Russlands abzubilden und damit einer angeblichen Pflicht der Medien nachzukommen, als AfD-nah diffamiert wird, ist zu erwarten. Die Verblödung dieses Landes schlägt einem echt auf den Magen, die Kommentare der NATO-Hetzer hier sind nur ein weiterer Beleg.
Best

Dr. Jan Kobel

Hotel Stadthaus Arnstadt

Guten Tag.

Ihr Offener Brief hat mich jetzt endgültig überzeugt, wieder ein Abo bei der Berliner Zeitung am heutigen Tag abzuschließen. Online ohne Abo lese ich die Berliner Zeitung seit längerem bereits. Vor allem Open Source finde ich sehr gut. Das unterscheidet Sie schon von Medienkonzern-Zeitungen.

Christine Ullrich, Berlin-Charlottenburg

Liebe Redaktion der Berliner Zeitung!

Ich las soeben Ihren Offenen Brief an den Spiegel. Den Artikel dort kannte ich nicht, ich lese den Spiegel schon seit vielen Jahren nicht mehr und leite im Netz prinzipiell auch keine Spiegel-Artikel mehr weiter.

Ich möchte Ihnen dazu Folgendes sagen: Erstens ist Ihr Offener Brief noch viel zu milde.

Zweitens aber ist er gleichzeitig „zu weit gesprungen“, denn der Spiegel hat eine solche Aufmerksamkeit gar nicht verdient.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Spiegel, wäre er einzig auf eigenes Geld angewiesen, entweder längst wieder journalistisch arbeiten würde oder die Arbeit hätte einstellen müssen.

So aber profitiert er – wie auch einige andere, vom Regime als wichtig erachtete Medien – von den steuergeldnahen Beträgen und vom Sponsorengeld, das ihm von denen zufließt, IN DEREN AUFTRAG ER INZWISCHEN SCHREIBT.

Es lohnt sich m.E. nicht, den Spiegel in eine Sphäre zu heben, in der er längst nicht mehr zuhause ist.

Denn nachdem der Spiegel sein Ziel erreicht hatte (viele Leser und auch ich haben das damals noch für ein starkes freiheitliches und liberales Engagement gehalten… da haben wir uns geirrt), also nachdem die Linken und Grünen in den Institutionen und in der Politik angekommen waren, mutierte er zum puren Hetz- und Propagandablatt, das sich auch für Propagandisten wie Relotius nicht zu schade war. Vorbei war es mit dem vermeintlichen Kampf für die Pressefreiheit, für die der Spiegel noch 1961 so vehement eingetreten war. Heute ist mir klar, dass es schon damals kein Kampf für irgendwelche Freiheiten war, sondern nur der Kampf für eine ganz bestimmte politische Richtung… und nachdem diese erreicht wurde, wurde auch der „Kampf“ sofort eingestellt.

Ihr Blatt gefällt mir – meistens. Bitte machen Sie weiter so… Es darf gern sogar noch mehr Mut sein!

Viele Grüße aus Griechenland

Delion Delos

Liebe Berliner Zeitung,

Nach Lesen des Artikels im SPIEGEL über „meine“ Berliner habe ich mein Online-Abo dort gekündigt.

Die Arroganz der westdeutsch geprägten Artikel war ohnehin schwer auszuhalten, aber den einen und anderen Kolumnisten schätze ich sehr…

Ich möchte Ihnen danken für die Möglichkeit, sich zu allen Themen eine eigene Meinung bilden zu können.

Sie informieren und ermöglichen eine Vielfalt von Sichtweisen. Die Mainstream-Medien in Print, Funk und Fernsehen verkünden eine Einheits-Meinung, und wer es anders sieht, ist falsch.

Ich habe jeden Tag Freude beim Lesen der Artikel in der Berliner Zeitung und darf u.a. kritische Stimmen zum Ukraine Krieg, zur Pandemie, zur aktuellen Politik im Land…..finden.

Machen Sie bitte weiter so und lassen Sie sich nicht verunglimpfen. Bzw. durch das schrille Gehetze der „Konkurrenz“ nicht irritieren.

Alles Gute und Danke

Katrin Kühn in Hessen

Gut gebrüllt mit dem Offenen Brief als Transparenz-Offensive.

Für mich stellt sich alles ganz einfach dar. Seit etwa fünf Jahren habe ich das Lesen des Spiegels eingestellt, den Focus lese ich gar nicht und den Stern habe ich nur ein-, zweimal angefasst. Die Zeit verfolge ich halbherzig.

Die Berliner Zeitung hätte ich vor einem Jahr fast abgewählt, weil sie fast nur noch in den Debatten der „Selbstgerechten“ mitschwamm.

Das hat sich erfreulicherweise deutlich zum Streitbaren und Besseren geändert. Seit einem halben Jahr versuche ich, keine Ausgabe zu verpassen – weiter

so!

Herzlichst – Mathias Kleinschmidt

Vor etwa 70 Jahren fing ich an, ein seinerzeit noch wirklich als kritisch zu bezeichnendes Magazin zunächst nur zu durchblättern, später immer mehr auch zu lesen, bis dies mit den Jahrzehnten zunehmend langweiliger (weil einerseits vorhersehbarer, andererseits immer tendenziöser und schlechter recherchiert ) wurde, bis mir das vor etwa 15 Jahren in eine Mischung von Unmut und Übelkeit umschlug. Wie gut, wie erfrischend, dass – diesmal aus dem ehemaligen „Osten“ – ein frischer Wind hereinkommt in den langsam entschlafenden deutschen Blätterwald, mit Tugenden, die hierzulande fast gänzlich auszusterben drohten: gründlich recherchierte Berichte ohne verlogene, anbiedernde Selbstzensur, unerschrockene Darstellung unterschiedlicher, auch unbequemer, z. T. diametral gegensätzlicher Auffassungen, die dem geneigten Leser die Eigenverantwortung (!) überlassen, sich sein Urteil dazu selbst zu bilden.

So bleibt nur zu hoffen und zu wünschen (nicht nur für uns Ältere, sondern auch und gerade für die jüngere Generation): bitte bleibt mutig und aufrecht, offen und ehrlich:

Weiter so, liebe Redaktion und Herausgeber der Berliner Zeitung!

Und: vielen herzlichen Dank!

Hochachtungsvoll (auch wieder wörtlich gemeint!)

Ihr Abonnent

Dr. Ralf Becker

PS: Wem fast zeitgleich in unserer verlogenen Gegenwart der bayrische Verfassungsschutz und die Hamburger Dreckpresse ans Bein pinkelt, der kann so falsch nicht liegen.

Ich selbst kann mich noch nur zu gut erinnern an Studentenzeiten, in denen sowohl dem Verfassungsschutz wie dem Spiegel und der Bild ein jeder, der zwei bis drei logische Sätze zu sprechen in der Lage war, unterstellte, „Kommunist“ zu sein; heute wissen diese Instanzen oft gar nicht mehr, ob sie uns als rechts- oder linksextrem beschimpfen sollen. Einig sind sie sich da scheinbar nur über das Attribut „Populist“. Ich fühle mich damit letztlich fast ein wenig geschmeichelt: sollte uns nicht allen das Interesse des Volkes wichtiger sein als das von BlackRock?

Sehr geehrte Redaktion,

mir stieg der Blutdruck auf 120, als ich den Offenen Brief der Chefredaktion der Berliner Zeitung an die Redaktion des Spiegels las. Die Diffamierung Ihrer Zeitung und Journalisten ist wieder mal ein Eigentor des Spiegels. Statt eines sauberen und sachlichem Dialogs werden Unwahrheiten unprofessionell in den Umlauf gebracht. Ich war Abonnent des Spiegels und nach der Barschel-Affäre erkannte ich die Machenschaften dieses Blattes. Pflegen Sie weiter den offenen Diskurs, schauen Sie den Mächtigen auf die Finger und unterstützen Sie den konstruktiven Austausch.

Alles Gute für Ihr Blatt und Ihre Mitarbeiter, denn Sie sind auf dem richtigen Weg.

Erich Kunz, Berlin-Lichtenberg

Wer wissen will, wie ein überheblicher Wessi tickt, der lese im „Spiegel“ einen Artikel über die „Berliner Zeitung“. Nachdem seit 1990 ein West-Import nach dem anderen (darunter der langjährige Chefredakteur des „Spiegel“, Erich Böhme) nicht in der Lage war, die Zeitung auf Erfolgskurs zu bringen, wird nun von den Hamburger Besser-Wissern ein Verleger mit Fortune aus dem Osten gleich als der Untergang des Blattes dargestellt: „Protokoll einer Disruption“ Was wird ihm da alles angekreidet? Dass er einen „ost-identitären“ Zungenschlag in seiner Zeitung zulässt, dass er Gast-Beträge von Egon Krenz veröffentlicht und nicht nach der Pfeife der ukrainischen Botschaft tanzt. Und – ganz schlimm – er warnt nicht, wie der „Spiegel“ in der gleichen Ausgabe, in schrillen Tönen vor dem BSW. Schließlich wird noch ein ganz schweres Geschütz aufgefahren: Der Besitzer der „Berliner Zeitung“ mischt sich in deren redaktionelle Belange ein. Als wäre das zu Zeiten von Rudolf Augstein beim „Spiegel“ anders gewesen. Ausgerechnet der „Spiegel“, der jahrelang in regelmäßigen Abständen mit reißerischen Hitler-Titelbildern aufwartete, unterstellt der „Berlin Zeitung“ „Affinität zu Autokraten“. Deutlicher kann ein west-sozialisiertes Medium die grassierende Arroganz gegenüber dem Osten nicht dokumentieren. Kein Wunder, wenn der „Spiegel“ von Ossis kaum gelesen wird – ganz im Gegensatz zur „Berliner Zeitung“.

J. Nölte, Woltersdorf

Ihre Zeitung fand ich zufällig beim Internet-Stöbern – es war in der sogenannten Corona-Zeit. Entgegen fast aller sonstigen Medien überraschte mich Ihre Zeitung nicht nur mit ihren Beiträgen/Artikeln sondern und besonders mit ihrer Offenheit gegenüber kritischen Artikeln gegenüber dem Mainstream.

Seitdem lese ich Ihre Zeitung, obwohl ich nicht in Berlin lebe, nur leider halt online. Vieles in Ihrer Zeitung sprach und spricht mir nicht nur aus dem Herzen – und tut das heute noch -, sondern gibt mir auch Hoffnung für unsere Demokratie, die Zukunft unserer Kinder und die Pressefreiheit!

Was den unsäglichen Spiegel betrifft:

Bitte lassen Sie sich noch nicht mal ansatzweise durch solche Artikel wie dem des Spiegels verunsichern oder zu anderem Handeln bezüglich Ihrer Artikel provozieren!

Wie Sie die Berliner Zeitung leiten/herausgeben ist demokratie-fördernd, auf keinen Fall rechts- bzw. links-lastig, sondern im Gegenteil so ausgewogen, dass sich der Leser selbst eine Meinung bilden kann! Das ist mir wirklich sehr wichtig! Auch gefällt mir, dass Sie auch Lesermeinungen/-kommentare veröffentlichen, die kontrovers, aber sachlich sind!!

Ich bin 71 Jahre und hätte mir noch vor ein paar Jahren nicht vorstellen können, dass sich unsere Demokratie in Deutschland sooo zum Nachteil verändern wird. Es macht mir richtig Angst, um die Zukunft, unsere Kinder!

Denunzieren wird nun – nicht nur online – als „demokratisches“ Mittel eingeführt und keiner der sogenannten Medien schreit auf, im Gegenteil: Das wird bzw. wurde sogar durch die sogenannte Politik eingeführt und damit gesellschaftsfähig gemacht…

So, genug geklagt 😉 Ich wollte nur, dass Sie wissen, wie sehr mir Ihre Zeitung gut tut und warum!! Sie ist einfach eine wohltuende Ausnahme, die vielleicht mit ihrer vielfältigen und unbeeinflussten Berichterstattung auch andere Medien zur besseren und vor allem zum unabhängigen redaktionellen Agieren bringt! Nochmals ganz herzlichen Dank für Ihre super Arbeit an alle Mitarbeiter der Berliner Zeitung. Machen Sie bitte so weiter!

Brigitte Müller

Ich gestehe, ich bin seit einigen Monaten ein Riesenfan Ihrer Zeitung. Früher habe ich in der Berliner nur die Porträts von Alexander Osang gelesen, seit seinem Weggang hat die Zeitung mich nicht mehr interessiert, zu provinziell, zu ostalgisch, zu eindimensional und langweilig. Stattdessen las ich den Tagesspiegel und für Lokales die Morgenpost.

Irgendwann habe ich einem Café einen Artikel Ihrer Zeitung gelesen und war buchstäblich elektrisiert. Seitdem lese ich sie online, wenn es geht – habe kein Abo – oder ich kaufe sie mir ab und zu. So auch dieses Wochenende. Ich lese wirklich fast jeden Artikel und bin begeistert, egal, ob es um die Analyse über die Grünen, die Jugend, die AfD wählt oder das Millionenklo am Görli geht, ich lese es. Und bin Ihnen dankbar für diese Berichterstattung, in der ich mich gespiegelt und wiederfinde.

Am Görlitzer Park war ich früher sehr gern, habe abends in den Cafés gesessen, habe den Kietz geliebt. Nun halte ich es dort nicht mehr aus… Berlin hat sich extrem verändert, genau wie der Protagonist des Artikels, Patrick Desiré, es formuliert: Berlin fühlt sich wie eine aufgegebene Stadt an.

Ich bin Berlinerin, es ist meine Stadt.

Ich danke Ihnen, dass ich Zeit mit Ihrer Zeitung verbringen darf.

Viele Grüße, Mona Adorjan

Dass sich die Berliner Zeitung als eines der wenigen, von journalistischer Sorgfalt, Objektivität und Sachlichkeit geprägtem Presseorgan vielfältigen Angriffen von Medienvertretern ausgesetzt sieht, denen die genannten Qualitätsmerkmale abgehen, ist nicht verwunderlich, sondern eher eine indirekte Anerkennung der Arbeit der Zeitung aus der Hauptstadt. Die eindeutige Positionierung des Magazins „Der Spiegel“ im regierungskonformen Mainstreambereich in Form von unsachlichen Angriffen gegen die Berliner Zeitung ist in diesem Zusammenhang Ausdruck einer explizit rechtskonservativen Einstellung der Redaktion, die sich offensichtlich nicht mehr an journalistische Tugenden gebunden fühlt, sondern vor allem den regierenden Kreisen nach dem Mund reden will. Damit wird „Der Spiegel“ aber nur eines von vielen Presseorganen und verliert ein gewisses Merkmal des Besonderen. Letztlich kann man dann auf dieses Magazin verzichten. Der Berliner Zeitung kann man nur empfehlen, auf ihrem Weg zu bleiben. Ich bin sicher, die Redaktion hat keine anderen Absichten.

Stefan Pfüller, Berlin-Köpenick

Liebe Leute,

diese Ausgabe ist Euch erneut total super gelungen. Insbesondere gratuliere ich Euch zu der genialen Antwort an die Schreiberlinge des Magazins „Der Spiegel“. Dessen Texte habe ich nie gelesen, denn es handelt sich um einen Zerrspiegel, wie man solche vom Rummel kennt. Immer linientreu, wie wir es schon hatten, nur jetzt schwarz statt rot.

Haltet euch tapfer!

LG

Hans-Martin Barth

Den Abo-Shop der Berliner Zeitung finden Sie hier.

Haben Sie Feedback? Schreiben Sie uns! briefe@berliner-zeitung.de

Das könnte Sie auch interessieren

Für Energiekonzern
01.12.2024
EU-Plan gescheitert
29.11.2024
ARD-Show "Die 100"
26.11.2024
Abstimmung über neue EU-Kommission
27.11.2024

Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

zwei × 1 =

Weitere Artikel aus der gleichen Rubrik

ARD-Show "Die 100"
26.11.2024

Neueste Kommentare

Trends

Alle Kategorien

Kategorien