"Stimmlosen eine Stimme geben"

50 Cent produziert Netflix-Serie über Diddy

26.09.2024
Lesedauer: 3 Minuten
Haben seit mehr als 20 Jahren Beef: Diddy und 50 Cent. (Foto: carrie-nelson/ImageCollect / imago images/Future Image/John Nacion / Collage: spot on news)

50 Cent gehört zu den lautesten und prominentesten Kritikern von Sean „Diddy“ Combs. Nun kündigt der US-Rapper eine Doku über den umstrittenen Hip-Hop-Mogul an, der seit einer Woche in Untersuchungshaft sitzt. Darin soll es um dessen mutmaßliche sexuelle Übergriffe gehen.

Schon im Dezember hatte Rapper 50 Cent eine Dokumentation über Sean „Diddy“ Combs angekündigt. Nach Combs‘ Verhaftung am 16. September in New York berichtet jetzt das US-Branchenmagazin „Variety“, dass die geplante Doku-Serie bei Netflix eine Heimat finden wird.

50 Cent selbst teilte den Bericht auf seinem offiziellen Instagram-Account. Dazu schrieb er: „Ich habe euch von dieser komischen Scheiße erzählt, ich gehe nicht auf Puffys Partys. Ihr habt mir nicht geglaubt. Aber ich wette, ihr glaubt mir jetzt!“ Damit spielt der Rapper auf Diddys berüchtigte Partys, auch „Freak Offs“ genannt, an. Für die Partys, die er teilweise aufzeichnete, soll der Hip-Hop-Mogul viele Prostituierte angeheuert haben, die er mit Alkohol und Drogen gefügig machte. Die bei einer Razzia gefundenen 1000 Tuben Babyöl unf Gleitgeld waren wohl für die Partys gedacht. Wenn die Frauen vor der Kamera nicht so agierten, wie er wollte, soll Diddy auch gewalttätig geworden sein.

Die Doku befindet sich demnach zurzeit in Produktion. Ob sie weiterhin „Diddy Do It?“ (eine Anspielung auf Combs‘ Künstlernamen und die Frage „Did He Do It?“, also „Hat er es getan?“) heißen soll, ist nicht bekannt. Regie führen wird Filmemacherin Alex Stapleton. Das Werk wird sich um die Vorwürfe gegen Combs drehen. Es geht um seine mutmaßlichen sexuellen Übergriffe und die Missbrauchsvorwürfe. Auch die jüngsten Anklagen wegen Schutzgelderpressung und Sexhandel sollen einbezogen werden.

„Dies ist eine Geschichte mit erheblichen menschlichen Auswirkungen. Es ist eine komplexe Geschichte, die sich über Jahrzehnte erstreckt, nicht nur über die Schlagzeilen oder Clips, die man bisher gesehen hat“, erklärten 50 Cent und Regisseurin Stapleton in einer gemeinsamen Erklärung. Ziel sei es unter anderem, „den Stimmlosen eine Stimme zu geben und authentische und nuancierte Perspektiven zu präsentieren“.

Beef geht weit zurück

50 Cent gehört seit Langem zu den prominentesten Kritikern Diddys. Die gegenseitige Abneigung der beiden geht in die frühen 2000er-Jahre zurück, als 50 Cent dem Kollegen in seinem Song „The Bomb“ indirekt vorwarf, auch etwas mit dem Mord an dem Rapper Notorious B.I.G. zu tun gehabt zu haben. Sean „Diddy“ Combs wird seit Langem unterstellt, den Mord an Tupac Shakur in Auftrag gegeben zu haben. Er streitet die Vorwürfe ab. Desweiteren macht 50 Cent immer wieder Andeutungen über Diddys vermeintliche Homosexualität, indem er ihn „fruity“ („fruchtig“, US-Slang für schwul) nennt.

Nachdem Combs im November von mehreren Frauen, darunter von der Sängerin Cassie, wegen sexueller Gewalt verklagt worden war, gab 50 Cent Anfang Dezember bekannt, dass sein Label G-Unit eine Doku-Serie produzieren würde. Damals teilte der Rapper einen Clip auf X, in dem sein Branchenkollege Mark Curry von Diddys Label Bad Boy Records behauptete, Combs würde auf seinen Partys Champagnerflaschen mit Drogen versetzen, bevor Frauen daraus tranken. Der Erlös aus der Dokumentation, so 50 Cent, soll Opfern sexueller Übergriffe zugutekommen.

Sean „Diddy“ Combs sitzt derweil nach seiner Verhaftung am 16. September weiter in Untersuchungshaft. Zweimal verweigerte ihm das Gericht aufgrund der Schwere der Anschuldigungen bereits eine Freilassung auf Kaution. Eine erste Anhörung ist für den 9. Oktober angesetzt. Er ist unter anderem wegen illegalen Sexhandels, organisierter Kriminalität und der Förderung von Prostitution angeklagt.

Quelle: ntv.de, lpe/spot

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