Da qualmt die Luft!
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (61, SPD) muss bei Louis Klamroth (34) in „Hart aber fair“ eine fette Dosis Hohn und Spott einstecken.
„Spiegel“-Mann Markus Feldenkirchen (49) entflammte die Runde mit der frechen Frage: „Was hat der denn wieder geraucht?“
Schon zuvor hatten sich die Gäste über die jüngste, grotesk überschwängliche Lobeshymne des Ministers auf seinen Chef amüsiert. „Zeit“-Journalistin Jana Hensel (38) hielt sie Lauterbach noch einmal vor: „Sie haben am Freitag ein Interview gegeben und gesagt: Olaf Scholz ist der beste Bundeskanzler, den wir je hatten!“
Hensel: „Ich habe schon ein bisschen das Gefühl, dass da die Realitäten extrem auseinanderdriften!“
Vor den vielen grinsenden Gesichtern im Studio ruderte Lauterbach zwar zurück, aber nicht sehr weit. „Es ist ganz genau meine Meinung“, beharrte er, traute sich dann aber doch nicht, den irren Superlativ „bester Bundeskanzler“ zu wiederholen.
Stattdessen lobte der Minister eine Nummer kleiner: „Ich finde, dass Olaf Scholz ein sehr guter Bundeskanzler ist, weil er mit Bedacht und Vorsicht Probleme angeht, die lange Zeit liegengeblieben sind. Somit bitte ich um Entschuldigung: Das ist meine Meinung! Ich kenne ihn sehr gut.“
Doch auch Lauterbachs neues, deutlich schlichteres Kompliment stieß auf Zweifel. „74 Prozent der Sachsen finden, Olaf Scholz wird seiner Führungsverantwortung nicht gerecht“, erinnerte Klamroth.
„Ich glaube schon, dass ich den Kanzler besser kenne und häufiger sehe als die meisten Wähler“, antwortete der Minister pikiert. „Olaf Scholz macht wirklich aus meiner Sicht eine gewissenhafte, bedachte, kluge Arbeit, und dazu habe ich mich geäußert. Das war kein Wahlkampf-Slogan! Dann hätte ich mich geschmeidiger geäußert …“
Prompt spottete „Spiegel“-Mann Feldenkirchen: „Als ich diesen demonstrativen Satz gehört habe – der größte Kanzler der Bundesrepublik –, dachte ich zuerst: Was hat er von den jetzt legalen Pflanzen auf seinem Balkon da wieder geraucht?“
Ertappt? Plötzliches Schmunzeln bei Lauterbach, Heiterkeit im Publikum …
Danach lieferte Feldenkirchen eine schlüssige Erklärung für das dampfende Scholz-Lob: „Ich glaube tatsächlich, dass von den Ministern, die um den Kabinettstisch sitzen, Herr Lauterbach am meisten in Ruhe gelassen oder unterstützt wird bei seinen Reformen.“
„Deshalb“, so der „Spiegel“-Mann über das Verhältnis zwischen Minister und Kanzler, „hat er vielleicht noch mal eine spezielle, auch aus Eigeninteresse gefärbte Sicht auf ihn“.