Meinungsfreiheit

Nach Verhaftung von Pavel Durov: Rumble-Gründer verlässt Europa

27.08.2024
Lesedauer: 2 Minuten
Rumble-Gründer und CEO Chris Pavlovski Mike Theiler/Imago

Frankreich bestätigte die Verhaftung des Telegram-Gründers. Der Chef der Videoplattform Rumble verurteilte den Schritt und gab bekannt, dass er „sicher aus Europa abgereist“ sei.

Chris Pavlovski, der Gründer und CEO der kanadischen Videoplattform Rumble, hat bestätigt, dass er Europa nach der Verhaftung des Telegram-Chefs Pavel Durov in Frankreich verlassen hat.

Pavlovskis Plattform verbot unter anderem antisemitische, pornografische und illegale Inhalte. Rumble, das sich als Alternative zu YouTube positionierte, war jedoch in einen Rechtsstreit mit den französischen Behörden verwickelt, die die Plattform inzwischen verboten haben. Der Grund: die Weigerung, einer Aufforderung nachzukommen, gesperrte russische Konten aufgrund von Sanktionen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine zu entfernen.

In einem am Sonntagabend veröffentlichten Beitrag auf X sagte Pavlovski, dass er nach der Verhaftung Durovs „sicher aus Europa abgereist“ sei. Er verurteilte das Vorgehen Frankreichs als „Überschreitung einer roten Linie“ und behauptete, dass das Land bereits Rumble gedroht habe. „Rumble nimmt dieses Verhalten nicht hin und wird alle rechtlichen Mittel nutzen, um für die Meinungsfreiheit, ein universelles Menschenrecht, zu kämpfen. Wir kämpfen derzeit vor den Gerichten in Frankreich und hoffen auf die sofortige Freilassung von Pavel Durov“, fügte er hinzu.

Telegram-Gründer Pavel Durov war am Samstagabend auf dem Flughafen Le Bourget festgenommen worden. In einer am Montag veröffentlichten Pressemitteilung teilte die Pariser Staatsanwaltschaft mit, dass der 39-jährige französisch-russische Milliardär im Rahmen einer „am 8. Juli eingeleiteten gerichtlichen Untersuchung“ in Polizeigewahrsam gehalten wird. Die Ermittlungen beziehen sich auf zwölf mögliche Straftaten, darunter: Beihilfe zum Besitz von kinderpornografischen Bildern, Drogenhandel und organisierter Betrug. Außerdem wird Telegram vorgeworfen, sich zu weigern, den Behörden „Informationen oder Dokumente zur Verfügung zu stellen, die für die Durchführung und Verwertung gesetzlich genehmigter Abhörmaßnahmen erforderlich sind“.

Am Montag äußerte sich zudem Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zur Verhaftung Durovs. Die Entscheidung sei nicht politisch. „In einem Rechtsstaat werden die Freiheiten in sozialen Netzwerken wie auch im realen Leben innerhalb eines gesetzlich festgelegten Rahmens ausgeübt, um die Bürger zu schützen und ihre Grundrechte zu achten“, schrieb Macron auf X.

Rumble-Chef Pavlovski zitierte Macrons Post und bezichtigte ihn der Lüge. „Wir haben einen Brief aus Frankreich, der dies zweifelsfrei beweist. Wir mussten Rumble in Frankreich abschalten, weil ihr euch NICHT für die Meinungsfreiheit einsetzt“, schrieb er auf X. 

Seit 2021 arbeitet Rumble mit Donald Trumps Netzwerk Truth Social zusammen. Der republikanische Präsidentschaftskandidat und ehemalige Präsident hatte damals gesagt, dass Rumble „als wichtiges Rückgrat“ für die Infrastruktur seiner Website dienen würde. Im selben Jahr wurde berichtet, dass Trumps jetziger Vizepräsidentschaftskandidat J.D. Vance in die Plattform investiert hatte.

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