Steigende Zahl von Messerattacken

Faeser will Waffenrecht verschärfen

11.08.2024
Lesedauer: 2 Minuten
Innenministerin Nancy Faeser: Das Innenministerium werde die Waffenrechtsänderungen »in Kürze« vorlegen Foto: Boris Roessler / picture alliance / dpa

In Deutschland steigt die Zahl der Messerattacken, vor allem in Bahnhöfen. Innenministerin Nancy Faeser will reagieren: Die gefährlichen Springmesser sollen im öffentlichen Raum komplett verboten werden.

In Deutschland ist es nach Angaben der Bundespolizei zu einem Anstieg der Zahl von Messerattacken gekommen, besonders betroffen seien Bahnhöfe. So seien in den ersten sechs Monaten des Jahres bereits 430 solcher Fälle aufgetreten, im Vergleich zu 777 Fällen im gesamten Jahr 2023. Das meldet die »Bild am Sonntag« .

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will darauf reagieren und die Gesetze verschärfen. Im neuen Waffenrecht werde sie »den Umgang mit Messern im öffentlichen Raum weiter einschränken«, kündigt sie an gleicher Stelle an. Ausnahmen sollten lediglich für Haushaltsmesser »in geschlossenen Behältnissen nach dem Kauf« gelten.

In der Öffentlichkeit sollen Messer demnach nur noch bis zu einer Klingenlänge von sechs Zentimetern statt bisher zwölf Zentimetern in der Öffentlichkeit mit sich geführt werden dürfen. »Für gefährliche Springmesser wollen wir ein generelles Umgangsverbot schaffen.« Entsprechende Waffenrechtsänderungen werde das Innenministerium »in Kürze« vorlegen. Zudem rief Faeser die Kommunen auf, mehr Waffen- und Messerverbotszonen zu verhängen.

Im vergangenen Jahr wurden laut Polizeistatistik 8951 Fälle von gefährlicher und schwerer Körperverletzung bekannt, bei denen Messer zum Einsatz kamen, entweder um jemanden zu verletzen oder damit zu drohen – ein Anstieg um 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch im Jahr zuvor war ein Anstieg verzeichnet worden.

Faeser will Verbot von Waffen in öffentlichen Verkehrsmitteln

Nach einer Reihe von Messerattacken in den vergangenen Monaten war der Ruf nach einer Änderung des Waffenrechts lauter geworden. Faeser hatte sich bereits im vergangenen Jahr für ein generelles Waffenverbot in öffentlichen Verkehrsmitteln, insbesondere bei Messern, ausgesprochen.

In Deutschland sind Erwerb und Besitz bestimmter Messer wie Butterfly-Messer bereits verboten. Ein Verstoß kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe geahndet werden. Laut Innenministerium dürfen zudem Messer mit einhändig feststellbarer Klinge, sogenannte Einhandmesser, sowie feststehende Messer mit einer Klingenlänge von über zwölf Zentimeter nicht außerhalb der eigenen Wohnung oder des eigenen Grundstücks mitgeführt werden. Verstöße können zu einer Geldstrafe führen. 

mgo/AFP/dpa

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