Deutschlands Wirtschaft bereitet dem Ausland Sorgen. In einer dramatischen Analyse kritisiert das US-Portal Bloomberg scharf die deutsche Wirtschaftspolitik.
Die Zahlen sind desaströs: Beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) erwartet Deutschland ein Mini-Wachstum von 0,1 Prozent – lediglich die Hälfte des im ersten Quartal erreichten Wachstums von auch nur mickrigen 0,2 Prozent. Für Bloomberg nichts Neues …
„Wirtschaft stagniert“ unter Kanzler Scholz
Wie das Nachrichtenportal schreibt, wurden seit dem Amtsantritt von Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) im Dezember 2021 zehn BIP-Werte veröffentlicht. Mehr als die Hälfte wies fast kein Wachstum oder sogar einen Rückgang auf.
„Ein Land, das lange Zeit als Motor des europäischen Wachstums galt, wird zunehmend zum Ballast“, urteilen die Amerikaner. Ihr bitteres Fazit: „Deutschlands Wirtschaft ist unter Scholz stagniert.“
Spannungen mit China und das Aus beim Russen-Gas
Eingesetzt hat diese Entwicklung aber bereits vor seinem Amtsantritt.
• Den ersten Stoß versetzten der deutschen Wirtschaft Spannungen mit China während der Präsidentschaft von Donald Trump.
• Der zweite schwere Schlag für deutsche Unternehmen war laut „Bloomberg“ das Ende der billigen Gasimporte aus Russland. Jahrelang hatte sich Deutschland auf billiges Putin-Gas verlassen – der nutzte die Einnahmen, um seinen Krieg gegen die Ukraine vorzubereiten.
Doch die Probleme sind auch hausgemacht, schreiben die Amerikaner. Vor allem die deutschen Autohersteller, in der Vergangenheit „zentrale Säule“ des wirtschaftlichen Erfolgs, würden von den Chinesen bei E-Autos zunehmend abgehängt, während ihnen in Europa das Verbrenner-Aus droht.
„Nur zwölf Prozent der neu zugelassenen Fahrzeuge in Deutschland sind Elektroautos. Im vergangenen Jahr waren es noch mehr als 20 Prozent“, zitiert das Portal Helena Fürst, Professorin für Automobilwirtschaft an der Ostfalia-Hochschule.
„Nie endender Krisenmodus“
Für „Bloomberg“ ist nicht nur „besorgniserregend, dass die Stimmung in der Industrie gesunken ist“ und „eine Trendwende in immer weitere Ferne zu rücken scheint“.
„Bloomberg“ attestiert Deutschland einen „nie endenden Krisenmodus“, auch bei der Energie. Martin Gornig vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung spricht von „technologischem Stillstand“.
Der Ökonom sagt: „Wir können nicht mehr in die alte, fossile Technologie investieren und wir wissen bisher nicht, in welche neue Technologie wir investieren sollen.“ Erst wenn dieser Zustand überwunden sei, könne Deutschland wieder eine Führungsrolle übernehmen.
„Bloomberg“ sieht darüber hinaus „ein bedrohliches Zeichen für den angeschlagenen Kanzler“.
Das Portal nennt es „unwahrscheinlich“, dass die Wähler in Deutschland die Auswirkungen des kürzlich verabschiedeten Wachstumspakets der Bundesregierung noch vor der im September 2025 anstehenden Bundestagswahl spüren werden.
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