In Deutschlands wichtigster TV-Informationssendung werben Bundeswehrpiloten mit ihren Kampfnamen. Offenbar ist die Luft in Mainz etwas dünn geworden.
Die Bauchbinde im Fernsehen – die informativen Einblendungen unten auf dem Schirm, etwa „Olaf Scholz, Bundeskanzler“: zunehmend großes Kino. Im Film „Schtonk!“ trägt der geniale Götz George als Skandalreporter Hermann Willié eine fleischfarbige Textilbinde, die Unförmiges – in dem Fall einen Bauch – verbergen soll. Ganz anders das Fernsehen: Da dient die Bauchbinde, auch Insert genannt, immer öfter einer Offenlegung, die man in dem Ausmaß so erst mal gar nicht vermutet hätte.
Wenn eine Person auftritt in einem Beitrag, erfährt man im Streifen darunter normalerweise Name, Beruf, Alter, Partei: so Sachen. Oder in Talkshows Zeugs wie: „Hält ganz Deutschland für ballaballa und ist selbst schon schwarzrotgeil: Willi Klabuster, 49, Krankenpfleger“. Meistens, etwa bei den Fernsehnachrichten, reagieren wir eher interessiert-gähnend mit einem, siehe oben, „Ah ja … stimmt … Bundeskanzler!“ Selten geht es um Wunderliches. Noch seltener um Durchgeknalltes.