Die USA waren im ersten Vierteljahr das wichtigste Land für den deutschen Außenhandel – und nicht mehr wie bislang China. Vor allem die Einfuhren aus Asien gingen deutlich zurück.
Lange Zeit galt China als der deutsche Handelspartner schlechthin. Doch im ersten Quartal 2024 haben sich die USA mit ihren Ein- und Ausfuhren vor das asiatische Land geschoben, wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte.
Damit setzte sich ein Trend aus dem dritten und vierten Quartal des vergangenen Jahres fort. Allerdings hatte China in der Bilanz des Gesamtjahres 2023 noch knapp vor den Vereinigten Staaten gelegen als wichtigster Handelspartner Deutschlands.
In den ersten drei Monaten dieses Jahres hat die Bundesrepublik nun deutlich weniger Waren aus China eingeführt. Laut der Statistikbehörde gingen die chinesischen Importe im Vergleich zum Vorjahresquartal um 11,7 Prozent auf 36 Milliarden Euro zurück.
3,2 Milliarden Euro mehr Handelsvolumen
Der Wert der aus Deutschland nach China exportierten Waren verringerte sich um 1,1 Prozent auf 24 Milliarden Euro. Zusammengerechnet war das Außenhandelsvolumen mit China in Höhe von 60 Milliarden Euro von Januar bis März geringer als das Handelsvolumen mit den Vereinigten Staaten, das sich auf 63,2 Milliarden Euro summierte.
Experten schließen nicht aus, dass China auch in der Gesamtbilanz für 2024 nach acht Jahren in Folge auf Platz 1 seine Stellung als Deutschlands wichtigster Handelspartner an die USA verliert. Die bundeseigene deutsche Außenhandelsgesellschaft Germany Trade and Invest (GTAI) begründete dies jüngst in einer Studie vor allem mit der aktuellen Konjunkturschwäche Chinas: „Dazu tragen die Immobilienkrise, geopolitische Risiken im Verhältnis zu den USA und schwächelnde Industrieinvestitionen bei.“ Zudem versuchten deutsche Unternehmen in der Beschaffung auf China zu verzichten.
China weiterhin wichtigster Warenlieferant
Mit einem Anteil von 10,9 Prozent an allen Importen war China jedoch auch im ersten Quartal 2024 der mit Abstand wichtigste Warenlieferant Deutschlands. Insgesamt führte Deutschland in den drei Monaten Waren im Gesamtwert von 331,2 Milliarden Euro ein. Die zweitmeisten Importe kamen aus den Niederlanden (7,6 Prozent aller Einfuhren), gefolgt von den USA (7,0 Prozent).
Gemessen am Wert kamen im ersten Vierteljahr beispielsweise 85,4 Prozent der nach Deutschland importierten Photovoltaik-Anlagen aus China, außerdem 86,3 Prozent der tragbaren Computer, 60,5 Prozent der Smartphones sowie 45,4 Prozent der Lithium-Ionen-Akkus. Firmen aus Deutschland lieferten nach China hauptsächlich Autos und Autoteile sowie Maschinen.