Das deutsche Rentensystem steht vor dem Kollaps. Dies ist bereits seit Jahren absehbar. Doch den politischen Entscheidungsträgern fehlt der Mut, notwendige Veränderungen vorzunehmen.
Börsencrashs faszinieren das Publikum. Sie kommen immer wieder, sind aber unvorhersehbar. Aus Angst davor halten sich viele Anleger von der Börse fern und lassen ihre Ersparnisse auf niedrig verzinsten Bankeinlagen verkommen. Crashpropheten haben ein Geschäftsmodell daraus entwickelt. Dagegen nimmt sich der kommende Rentencrash langweilig aus. Er ist vorhersehbar und berechenbar. Da er in der Zukunft liegt und die Gegenwart vor ihm sicher ist, haftet ihm nichts Prickelndes an. Daher wird er verdrängt – von den Wählern und daher auch den Politikern, die es besser wissen könnten, aber sich nicht trauen, ihren Wählern reinen Wein einzuschenken.
Der sich schon heute für die mittelfristige Zukunft abzeichnende Rentencrash entspringt drei miteinander in Konflikt stehenden Entwicklungen: der Alterung der Bevölkerung, den Ansprüchen der Rentner und dem fehlenden Produktivitätswachstum der Erwerbstätigen.



