Burkhard Uhlenbroich

„Verbrenner-Aus ist wirtschaftspolitisches Harakiri“

08.04.2024
Lesedauer: 2 Minuten
FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai macht sich Sorgen um die deutsche Automobilindustrie / Foto: picture alliance / Metodi Popow

Die FDP gibt Vollgas für den Erhalt von Verbrenner-Motoren und will das geplante EU-Verbot ab 2035 ausbremsen.

„Die Verbrennertechnologie in Deutschland und Europa sichert Abertausende gute Arbeitsplätze – es ist wirtschaftspolitisches Harakiri diese so leichtfertig aufs Spiel zu setzen“, sagt FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai (47) zu BILD.

Mit seiner Kritik greift er ins Lenkrad von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU).

Djir-Sarai: „Mit ihren Plänen zeigt die Kommissionspräsidentin von der Leyen wieder einmal, dass ihr völlig das Verständnis für die Lebensrealität der Menschen vor Ort fehlt. Die EU sollte das Leben der Europäer erleichtern und nicht immer neue Überregulierung, Verbote und Bürokratie produzieren.“

Hintergrund: Um die Einhaltung der Pariser Klimaziele zu gewährleisten, plant die EU ab 2035 ein Verbot von Verbrenner-Motoren. Dann sollen keine reinen Benzin- oder Diesel-Fahrzeuge mehr verkauft werden dürfen. Die Autoindustrie setzt verstärkt auf die Entwicklung und Produktion von Elektroautos und anderen alternativen Antriebstechnologien.

Das hält die FDP für den falschen Weg.

Djir-Sarai: „Ein allgemeines Verbrennerverbot in der EU wäre eine strategische Fehlentscheidung. Um unseren Wirtschaftsstandort, die Mobilität und den Klimaschutz zu stärken, müssen auch nach 2035 Verbrenner mit klimaneutralen E-Fuels betrieben werden können. Die Spitzentechnik aus Deutschland muss erhalten bleiben und weiterentwickelt werden.“

Unterstützung kommt vom Bündnis Sahra Wagenknecht: Das Verbrenner-Aus sei „ein schwerer wirtschaftspolitischer Fehler, der eine Schlüsselindustrie und viel Wohlstand in Deutschland vernichten wird“, sagte Parteigründerin Sahra Wagenknecht (54) der dpa.

Auch die meisten Autofahrer sind von den E-Autos (noch) nicht überzeugt: Der Anteil der E-Autos an sämtlichen Neuzulassungen lag im März bei knapp 12 Prozent. Das war deutlich weniger als im Vorjahr (März 2023 fast 16 Prozent). Allerdings wurden inzwischen die Kaufprämien für E-Autos gestrichen.

Der größte Anteil an den Neuzulassungen entfiel auf Benziner mit 38 Prozent. An zweiter Stelle lagen Hybridfahrzeuge (25 Prozent), dann kamen Pkw mit Dieselantrieb (18 Prozent).

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