Es geht ums Rheinische Revier und um Brandenburg: Zu Ostern sind mehrere Kohlekraftwerksblöcke vom Netz gegangen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck spricht von »nun überflüssigen« Anlagen.
Zum Monatswechsel ist Deutschland dem Kohleausstieg einen Schritt näher gekommen. Im Rheinischen Revier sowie in Brandenburg wurden insgesamt sieben Braunkohle-Kraftwerksblöcke abgeschaltet, wie die Energieunternehmen RWE sowie Leag am Ostersonntag bestätigten. Außerdem seien acht mittlere und kleinere Steinkohleanlagen mit einer Leistung von insgesamt 1,3 Gigawatt endgültig vom Netz, hieß es am Montag vom Wirtschaftsministerium unter Berufung auf Angaben der Bundesnetzagentur. Diese hätten vorübergehend wieder Strom produziert, um in den vergangenen zwei Jahren den Gasverbrauch zu senken.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hält Deutschlands Energieversorgung für unabhängiger als vor der Energiekrise und auch nach den jüngsten Abschaltungen von Kohlekraftwerken für gesichert. »Mehrere Kohlekraftwerke, die während der letzten zwei Jahre vorsorglich noch am Netz waren, sind daher nun überflüssig und können endgültig vom Netz«, sagte der Grünenpolitiker am Montag der Nachrichtenagentur dpa. Die Preise für Strom und Gas seien deutlich gefallen und der Strom stamme durch den Ausbau erneuerbarer Energien »mittlerweile mehrheitlich aus sauberen, klimafreundlichen Quellen«, so Habeck.
Die Stilllegung war bei allen Blöcken ursprünglich schon für einen früheren Zeitpunkt geplant gewesen. Um in der Energiekrise Erdgas in der Stromerzeugung zu sparen, waren von der Bundesregierung jedoch fünf Blöcke aus der sogenannten Versorgungsreserve geholt worden. Zwei weitere Blöcke durften über den zunächst angedachten Stilllegungszeitpunkt hinaus weiterlaufen. Zum Ende des Winters 2023/2024 ist nun aber endgültig Schluss. Wie Robert Habeck erwartet auch die Bundesnetzagentur durch die Stilllegungen keine Beeinträchtigung der Versorgungssicherheit.
mbö/dpa